Erzählerisch starker Roman, bei dem Fiktion und Realität verschwimmen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ausliebezumlesen Avatar

Von

Kann sich Wut über Generationen hinweg wie ein roter Faden durch eine Familie ziehen? Der schwedische Autor Alex Schulman stellt sich genau diese Frage in seinem neuen Roman „Verbrenn all meine Briefe“.

Sein alter Ego Alex begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit seiner zerstrittenen Familie und rekonstruiert die Ereignisse des Jahres 1932, die die Ehe seiner Großeltern nachhaltig geprägt haben. Auch wenn wir es hier mit einem Roman zu tun haben, sind die Figuren real. Großvater Sven Stolpe war ein bekannter schwedischer Schriftsteller und Literaturkritiker und hat in dieser Funktion seinen Kontrahenten Olof Lagercrantz zeitlebens verrissen. Dass dieser Hass nicht von ungefähr kommt, ergründet Alex Schulman in seinen Recherchen.

Gerade der Umstand, dass die Ereignisse auf realen Begebenheiten basieren, die Erzählung aber dennoch der Fantasie des Autors entsprungen sind, übt auf mich eine große Faszination aus. Der Erzählstil hat mich von der ersten Seite an gefesselt und auch wenn man erahnen kann, was sich zugetragen hat, entwickelt die Geschichte Spannung.

Alex Schulman konnte mich sowohl sprachlich als auch durch eine interessante Geschichte begeistern. Große Leseempfehlung.