Familienaufstellung

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schneespur Avatar

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In Alex Schulman's „Verbrenn all meine Briefe“ muss Alex nach einem Streit mit seiner Frau langsam erkennen, dass er eine Wut in sich trägt, die Spuren in seiner Familie hinterlässt. Um einen besseren Umgang mit seiner Wut zu finden, beginnt er eine Therapie. In einer Familienaufstellung erhält er plötzlich den Schlüssel zur Herkunft seiner Wut: sie stammt aus seiner Familie mütterlicherseits. Er beginnt seine Familiengeschichte zu recherchieren, um zu erfahren, woher diese Wut in seiner Familie eigentlich stammt, und taucht dabei in eine komplizierte Liebesgeschichte ab, die lange vor seiner Geburt stattfand...

Der Roman war an den meisten Stellen wie ein Sog: mit leidenschaftlichen Charakteren, einer spannend erzählten Handlung und einer Geschichte mit einem gutem Tempo, bei der es stetig vorangeht und die Neugierde schürt, hatte ich den Roman sehr schnell durchgelesen. Einziges Manko war, dass die weibliche Hauptfigur an manchen Stellen zu wenig ausgearbeitet war. Ich hätte gerne noch mehr über sie erfahren, um sie noch besser verstehen zu können.

Auch thematisch hat mir der Roman sehr gefallen, mit seinem Ausgangspunkt, dass wir durch unsere Familien eben kein unbeschriebenes Blatt sind und dass wir manchmal Probleme mit in die Wiege gelegt bekommen, die wir uns nicht heraussuchen können, mit denen wir aber einen Umgang finden müssen. Ich fand es sehr spannend, wie Alex eben dem nachforscht und langsam herausfindet, was zur Zeit seiner Großeltern passiert ist. Sicher wird es nicht in jeder Familie so einfach sein wie in diesem Roman, in der eigenen Familienvergangenheit zu forschen, dennoch hat mich die Handlung überzeugt und wirkte sehr glaubwürdig auf mich. Ich kann dem Roman nur weiterempfehlen.