Großartig

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Alex, Familienvater und voller unkontrollierbarer Wut, sucht in der Vergangenheit nach den Ursprüngen für den Zorn, der das Verhältnis zu seiner Familie zu zerstören droht. Bei seiner Recherche erkennt er überraschende Zusammenhänge zu der Vergangenheit seiner Großeltern.

Was für ein Roman! Alex Schulman erzählt in dem autofiktionalen Roman Verbrenn all meine Briefe von seiner eigenen Familiengeschichte und zeigt dabei exemplarisch, welchen Einfluss unverarbeitete Traumata über Generationen haben können. Die Recherche des Protagonisten Alex liest sich spannend. Tief gräbt er sich in Dokumente ein, teilt mit den Lesenden Zitate aus den originalen Briefen und Tagebüchern und schafft so ein facettenreiches Bild, auch durch die beiden anderen Perspektiven, die verwendet werden, um Erlebnisse authentisch widerzugeben. Themen wie Schuld, Eifersucht, Liebe und Angst greift Schulman auf und stellt sie sprachlich so dar, dass sie geradezu über die Buchseiten überspringen.

Ein Ausnahmebuch, inhaltlich dicht und sprachlich treffgenau. Eine uneingeschränkte Leseempfehlung!