Zu Herzen gehend

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im_lesehimmel Avatar

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Ausgangspunkt war ein nervenaufreibender Streit und die Wut, die der Autor in sich spürt. Er möchte die Ursprünge dieser Wut ergründen und kommt diesen über eine Familienaufstellung näher.

Anhand von Recherchen sowie authentischer Tagebucheinträge und Briefe konstruiert er einen Roman, der mit einer dramatischen Liebesgeschichte so gewaltig daher kommt, dass man hinterher von so viel Verzweiflung und Ungerechtigkeit total erschüttert ist. Dafür nimmt er den Leser mit an die Wurzeln in den Sommer 1932, in seine Kindheit in den Winter 1988 und auf seine Recherchen.

Es ist sein Großvater, der als die Wurzel des Dunklen in der Familie beschrieben wird und seine Großmutter, die sich bis zur Selbstaufgabe verbiegen muss. Sie lebt in einem Käfig und wird emotional erpresst. Diese psychologischen Spielchen und Abhängigkeiten sind schwer auszuhalten. Es ist schmerzlich zu beobachten wie sie sich immer mehr in ihrem Wesen zurücknimmt und sich Untertan macht.

Und obwohl auch Betrug im Spiel ist, möchte man aufgrund der Ausweglosigkeit mit den Liebenden weinen.

Ich konnte die Verzweiflung, Wut, Kontrolle und Angst auf allen Seiten spüren und habe die Vergebung von einer Seite vermisst.

Dieses Buch hat mich positiv überrascht, weil es so sprachgewaltig und dramatisch ist, dass man es kaum aus der Hand legen kann. Bei dem eher langweiligen Cover hatte ich das nicht erwartet, aber es hat mich absolut begeistert.