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néeastern Avatar

Von

„Verbrenn das Negativ“ lebt von einer starken, fast filmischen Ausgangsidee: Hollywood, ein verfluchter Kult-Horrorfilm aus den Neunzigern und eine Protagonistin, die ihrer eigenen Vergangenheit nicht entkommen kann. Diese Mischung aus Metafiktion, Nostalgie und Grusel funktioniert vor allem atmosphärisch sehr gut.

Die Journalistin Laura Warren ist eine interessante Erzählerin, deren Trauma eng mit dem Film verbunden ist, der nun ein Remake erhält. Der Roman spielt geschickt mit der Frage, ob es sich bei den erneuten Todesfällen um Zufall, einen Fluch oder menschliches Eingreifen handelt. Besonders Fans von Horror-Mythologien, Filmsets und Hollywood-Legenden kommen hier auf ihre Kosten.

Allerdings bleibt die Spannung nicht durchgehend konstant. Einige Wendungen sind vorhersehbar, und die Figuren außerhalb von Laura bleiben eher funktional als wirklich vielschichtig. Der Gruselfaktor ist vorhanden, setzt aber stärker auf Atmosphäre als auf echte Beklemmung oder psychologischen Tiefgang. Auch die Auflösung wirkt solide, aber nicht überraschend genug, um nachhaltig nachzuhallen.

Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar, stellenweise jedoch sehr direkt, fast filmisch geschnitten – was zwar zum Thema passt, emotional aber etwas Distanz schafft.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Thriller mit starkem Setting und cleverer Horrorfilm-Ästhetik, der besonders durch seine Hollywood-Nostalgie punktet. Wer subtile Spannung und Meta-Horror mag, wird gut unterhalten, sollte aber keine tiefgreifende psychologische Intensität erwarten