Verflucht seist du

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dany_87 Avatar

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Mit "Verflucht seist du" bringt Inge Löhnig ihren fünften Kriminalroman um Konstantin Dühnfort und sein Ermittlerteam heraus.
Der Roman ist im List - Verlag erschienen und umfasst 430 Seiten.

Mitten in der Nacht wird ein junger Mann auf einer verlassenen Baustelle erschossen; in seiner Hosentasche finden die Ermittler Ecstasy.
Schnell finden Dühnfort und seine beiden Kollegen heraus, dass Daniel in einer Autowerkstatt arbeitet und vorbestraft ist, weil er vor einigen Jahren schon einmal mit Drogen gedealt hat. Die Ermittlungen verlaufen somit schnell ins Drogenmilieu von München. Doch sowohl Freunde, als auch Kollegen können sich nicht vorstellen, dass Daniel mit dem Dealen wieder angefangen hat.
Im Rahmen der Ermittlungen erfahren die Kripobeamten, dass es in Daniels Freundeskreis vor einigen Monat einen Selbstmord gegeben hat. Isa, die beste Freundin von Mika, die bis kurz vor seinem Tod noch mit Daniel zusammen war, hatte sich in der Badewanne das Leben genommen, nachdem sich ein vermeintlicher Verehrer auf Facebook über sie und ihre Figur lustig gemacht hatte.
Dühnfort glaubt nicht an Zufälle und ermittelt neben der Drogenspur weiter. Hat Sascha, Isas Internetflirt, etwas mit dem Mord an Daniel zu tun? Und warum kennt niemand diesen Sascha persönlich?

Im Laufe der Ermittlungen werden einigen Familiendramen aufgedecht. Da ist Mika, die von ihren Eltern zu einer Studienrichtung gezwungen wird, obwohl sie eigentlich viel lieber etwas kreativeres machen würde und deren heile Welt nach dem zweiten Tod im Freundeskreis langsam zu zerbrechen scheint. Und ihr Bruder Philip, der seinen Eltern den braven Studenten vorspielt und stattdessen jede Nacht feiern geht und Ecstasy selbst herstellt und verkauft. Und auch die Mutter der beiden trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum.
Neben dem Mordfall spielen auch die privaten Handlungen eine wichtige Rolle in dem Kriminalroman. So zieht Dühnfort mit seiner großen Liebe Gina zusammen, die das Ermittlerteam wegen der Beziehung zu ihrem Chef verlassen hat und nun die Altfälle der Krminalpolizei bearbeitet.
Alois schlägt sich mit großem Kummer herum, da sein kleiner Sohn schwerkrank im Krankenhaus liegt und er deshalb häufig unkonzentriert bei der Arbeit ist. Man lernt eine ganz neue Seite von dem Schürzenjäger kennen.
Und auch die Neue im Team, Kirsten, scheint ihre Probleme mit sich rumzutragen. Gerade zu Beginn des Romans wirkt sie sehr kühl und kann sich nicht so recht ins Team integrieren.
Insgesamt ist es ein sehr gelungener Kriminalroman, der eine überraschende Wendung bereithält.
Ich kenne die anderen Dühnfort-Krimis bislang noch nicht, hatte aber keine Probleme in die Handlung hineinzufinden. Die Charaktere des Ermittlerteams finde ich sehr interessant und spannend und bin schon gespannt, wie es weitergeht.