Schneller als der Terrorismus?

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nadines_buecher Avatar

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In scheinbarer Echtzeit erlebt der Leser/die Leserin einen Irak-Einsatz mit, bei dem der Elitesoldat Dave Collins an der Ermordung eines al-Quaida Anführers beteiligt ist. Geschickt wechselt der Autor zwischen den eigenen Empfindungen von Dave während der Operation und der Perspektive des Zuschauers/der Zuschauerin, der/die aufgrund der stakkatoartigen Sätze und Beschreibungen Dave's Adrenalin ebenfalls spüren kann. Lichteindrücke, Geräusche, Assoziationen wie ein Musiktitel, machen die Szene mehr als lebendig. Im packenden Moment des Rückzugs aus dem Einsatz findet sich der Leser/die Leserin plötzlich im Schlafzimmer von Familie Collins wieder, wo Dave den gerade beschriebenen und ihm wiederkehrenden Albtraum hatte. Man nimmt den Krieg mit nach Hause; so scheint es zu sein. Inzwischen ist Dave Federal Security Officer am New Yorker JFK-Flughafen. Die Last der Verantwortung für alle Reisenden ruht auf ihm, der seine Aufgabe einen Schritt schneller sein zu müssen als der Terror sehr ernst nimmt. Gegenpol dazu ist seine Familie, seine Frau Diana, die ihn als Soldat stets unterstützte, seine Arbeit und sein Leben akzeptierte, sowie der neunjährige Jake, das Energiebündel der Familie. Während sich Frau und Kind auf den Weg zu Dianas Eltern machen um Weihnachten zu feiern, muss Dave noch ein paar Tage länger seine Last tragen, bevor er ihnen nach Montana folgen kann. Aber schon scheint der Terror ihn gefunden zu haben, denn auf dem Flughafen entdeckt er einen verdächtigen jungen Mann. Dazwischen erfährt man allerlei technische Details über eine Boeing 747, die aus 6 Millionen Einzelteilen besteht, die jedoch in das Gesamtwerk gehören und nicht stören. Im Gegenteil, sie vermitteln dem Leser/der Leserin das gleiche Gefühl von Sicherheit wie es auch Pilot und Copliot vor dem Abflug empfinden. Ein weiterer Szenenwechsel nach Hamburg, wo ein vermeintlich weiterer Terrorist eine Operation plant bzw. verfolgt, lässt den Leser/die Leserin wissen, dass Osama bin Laden selbst von der al-Quaida als Sicherheitslücke und untragbar empfunden wurde. Eine erstaunliche Perspektive, die sich jedoch gut nachvollziehen lässt anhand der Gedanken, die der Autor den Charakter verfolgen lässt. Damit gelingt es dem Autor, auch wenn es gefährlich erscheinen mag, die Blickwinkel der handelnden Personen, sprich Daves Beruhigung dessen Sohn gegenüber "nur die Bösen" getötet zu haben, jedoch auch die Haltung der al-Quaida gegenüber dem Tod Osama bin Ladens nachzuvollziehen. Insofern bleibt der Leser/die Leserin ihrem eigenen Gewissen unterworfen. Bleibt nun herauszufinden, wie die bislang vorgestellten Personen und ihre Schicksale sich entwickeln werden, denn ein Anschlag auf den Flughafen scheint unausweichlich. Wie wird Dave Collins reagieren, was passiert mit seiner Familie? Eine Einladung zum Weiterlesen für alle, die beim Lesen gerne ein Spannungsgefühl im Bauch spüren.