Vergeltung

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raschke64 Avatar

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Dave – früherer Elitesoldat der USA – arbeitet nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst als Sicherheitsbeauftragter auf einem Flughafen. Seine Frau und sein Sohn fliegen in den Weihnachtsurlaub. Durch einen terroristischen Anschlag sterben beide bei dem Flugzeugabsturz. Die US-Regierung verhindert Nachforschungen und erklärt den Absturz als einen Unfall. Dave forscht selbst nach und stellt schnell viele Ungereimtheiten fest. Als ihm angeraten wird, mit der Suche nach den wahren Ursachen aufzuhören, entschließt er sich, ein Team von ehemaligen Elitesoldaten verschiedener Länder und Armeen zu nutzen, um die Terroristen selbst zu jagen und zu töten. Er will Rache. Doch viele verschiedene Interessen stehen dagegen …
Don Winslow hat in seinem neuesten Buch ein mehr als aktuelles Thema aufgegriffen. Er schreibt natürlich aus der Sicht eines Amerikaners nach 9/11, aber man muss ihm zugute halten, dass er sich auch Gedanken macht, was diese Einsätze wirklich bringen und ob nicht das Töten der Terroristen die Soldaten auf die gleiche Stufe stellt wie die Terroristen. Er findet keine endgültige Antwort und natürlich sind letztendlich bei ihm Dave und ähnliche Personen die „Guten“.
Unabhängig davon, wie man persönlich zu solchen Einsätzen steht, ist das Buch einfach großartig in der Umsetzung. Es ist unheimlich spannend. Man kann die Gedanken der Menschen völlig nachvollziehen. Und es ist erschreckend, wenn man darüber nachdenkt, wie nah wirklich die Gefahr dieser Anschläge ist. Und wie wenig sie wirklich verhinderbar sind. Gestört hat mich nur manchmal die für meine Begriffe Detailverliebtheit in der Beschreibung der einzelnen Waffen und der Fachsprache. Für mich hätte es gereicht, wenn er einfach „Maschinengewehr“ verwendet hätte, als jede einzelne Waffe extra zu beschreiben. Fans von Waffen und Technik werden da aber sicher eher begeistert sein. Wenn man diese Details ein wenig überlesen hat, störte es überhaupt nicht den Fortgang der Handlung. Das Buch schreit geradezu nach einer Verfilmung. Ich habe es jedenfalls geradezu verschlungen.