Erinnerung

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Beim Versteckspielen wird die kleine Mia entführt und danach in einem engen Raum gefangen gehalten. Werner Hedelsberg, der eine schlecht gehende Kneipe führt, geht wegen Zahnschmerzen zum Arzt. Er kennt Martin Schlendahl noch von früher. Die beiden verbindet etwas, was sie gerne vergessen würden. Kurz darauf ist der Zahnarzt tot; er hat einen Patienten massakriert, eine Arzthelferin getötet und ist im Drogenrausch aus dem Fenster gesprungen. Wenig später stirbt eine Frau auf die gleiche Weise. Zuständig für den Fall ist Verena Irlenbusch, die mit privaten Problemen zu kämpfen hat. Bei ihrer Oma und Ziehmutter Ruth ist die Diagnose Alzheimer nicht mehr zu leugnen und die häusliche Pflege schwierig. Die Ermittlungsarbeit wird zudem noch erschwert, weil ihre Kollegin Leo nach einem Unfall im Krankenhaus liegt. Ihr neuer Partner ist Christoph Todt, der sie nicht als gleichwertige Kollegin behandelt...

Elke Pistor ist für mich eine bislang unbekannte Autorin. Mir hat das Buch insgesamt gefallen. Es ließ sich schnell und leicht lesen, und ich hatte keine Einstiegsschwierigkeiten. Spannung wurde von den ersten Seiten an aufgebaut. Ich hatte allerdings schon früh einen Verdacht, wer der Täter sein könnte. Nur das Motiv war mir nicht sofort klar. Und am Ende wurde noch ein Detail verraten, mit dem ich nicht gerechnet hatte und das mich überrascht hat. Deshalb wurde mein Lesevergnügen trotzdem nicht getrübt.

Mir hat gut gefallen, dass es sich um einen eher ruhigen Krimi handelt, der auf blutige Beschreibungen und actionreiche Szenen verzichtet. Auch spielt das Privatleben der beiden Ermittler eine große Rolle, was ich gerne mag. Sie werden dadurch zu Charakteren, in die man sich hineinversetzen kann, und sind keine Superhelden. Die Schilderung aus unterschiedlichen Sichtweisen führt dazu, dass es abwechslungsreich und interessant bleibt.

Das Cover ist ansprechend, hat aber nur bedingt mit dem Inhalt zu tun. Die düstere Atmosphäre lässt vermuten, dass es sich um einen Krimi handelt. Der Titel ist gut gewählt und unmittelbar mit der Story verknüpft.

Es handelt sich um einen nicht so anspruchsvollen Krimi, der sich gut lesen lässt, aber nicht ewig im Gedächtnis bleiben wird.