Sehr guter Krimi

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cocolinchen Avatar

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Mir hat das Buch sehr gut gefallen!
Verena Irlenbusch ist eine Person, die mir sofort sympathisch war. Ihr geht es wie vielen anderen Menschen auch, Privatleben und Arbeit fressen einen manchmal einfach auf und es scheint schier unmöglich, beides unter einen Hut zu kriegen. Als Ermittlerin gefällt sie mir ebenfalls sehr gut. Keine Frau, die sich in diesem Beruf übertrieben taff und hart zeigt, um sich neben den Männern zu behaupten! Die Beschreibungen vom Klappentext treffen zu. Sie ist cool, smart und hochsensibel.
Auch ihr Kollege Christoph Todt gefällt mir und man merkt schnell, dass er nicht einfach nur so ist, wie er ist, sondern dass auch ihn das Leben sehr geprägt und zu dem heutigen Menschen mit der rauen Schale gemacht hat.
Beide zusammen haben mich oft zum Schmunzeln gebracht und manchmal denkt man, das mit den Beiden könnte was werden....


Mich hat das Buch fasziniert und berührt. Die Beziehung von Verena zu ihrer Oma ist sehr rührend beschrieben und man bekommt Einblicke in das Leben mit einem an Alzheimer erkrankten Menschen, der sich langsam aus der Welt wie wir sie sehen und spüren entfernt. Mich haben die Szenen oft sehr betroffen gemacht und ich fand es schön, diese Einblicke in das Leben der Hauptperson Verena zu bekommen. Es zeigt sehr gut, wie zerissen Betroffene doch sind und wie schwer es ist, so einen Job damit zu vereinbaren. Außerdem hat es die Person Verena für mich persönlicher und greifbarer gemacht.

Der Fall ist sehr spannend und anfangs vermutet man nicht, was alles dahinter steckt. Ein verschwundenes Kind, ein Toter und eine Geschichte aus längst vergangenen Tagen. Das Buch nimmt einen wirklich mit! Ich war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und wollte immer nur wissen, wie geht es weiter. Es gibt mehrere Handlungsstränge, in denen nach und nach immer mehr passiert. Keiner dieser Stränge langweilte mich, alles war interessant und spannend beschrieben.
Langatmige Passagen und ständige Wiederholungen und Zusammenfassungen von Inhalten gibt es meiner Meinung nach nicht! Es herrscht insgesamt ein sehr ausgeglichenes Verhältnis zwischen dem Fall, den Ermittlungsarbeiten und dem Privatleben. Das Buch war einfach rund und sehr gut zu lesen.
Wozu natürlich auch die Sprache beiträgt. Keine zu langen, verschachtelten Sätze oder zu kurze und abgehackte. Nichts eben, was den Lesefluss bremsen könnte.

"Vergessen" von Elke Pistor kann ich Euch nur empfehlen! Ein schöner Kriminalroman für jeden, der Spannung liebt und auch von den Ermittlern gern mehr erfährt. Kein sinnloses Rumgeballere, sondern ein Fall, der einen so schnell nicht loslässt und ein Ende, das dem Einen vielleicht genauso gefällt und den anderen vielleicht nicht ganz zufrieden stellt.
Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall von Verena!