Spannend umgesetzter Krimi, der menschliche Probleme und Krankheiten aufzeigt!

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sommerlese Avatar

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"Erinnerung ist wie ein Spiegel, in dem wir die erblicken, die nicht mehr bei uns sind." Zitat

Dieser Kriminalroman hat mich neben der spannenden Suche nach einem psychopathischen Entführer besonders mit der Tatsache beeindruckt, wie hier die Alzheimer-Erkrankung der Großmutter Ruth beschrieben wird. Der Thematik nähert sich Elke Pistor sehr feinfühlig und verdeutlicht eindringlich den Spagat, dem Verena neben ihrer Arbeit im privaten Umgang mit Ruth ausgesetzt ist.

Die Krimihandlung ist spannend aufgebaut, es beginnt mit einem fesselnden Prolog über die Entführung der kleinen Mia. Aus Mias Sicht erfährt der Leser von Zeit zu Zeit neue Einblicke, die ihr schlimmes Schicksal deutzlich machen.

Generell ist der Krimi gut aufgebaut, die Todesfälle sind mysteriös und der Plot wird unterhaltsam mit Privatem der Kommissare aufgefüllt. Auch wenn man alsgeübter Krimileser schon ahnen kann, wer hinter allem steckt, so gibt es doch interessante Aspekte, die den Fall näher durchleuchten.

Verena Irlenbusch erscheint mir sehr sympathisch, sie kümmert sich rührend um ihre Großmutter. Die Probleme mit einer schleichenden Alzheimererkrankung kann man als Leser nahe miterleben. Aber auch ihr neuer Kollege Christoph durchlebt gerade eine schwere Zeit, daher gestaltet sich ihre Zusammenarbeit nicht ganz einfach. Im Verlauf der Handlung wachsen sie aber näher zusammen, das lässt auf weitere Teamarbeit hoffen.

Das Mordmotiv hat krankhafte Gründe, diese erklärt Elke Pistor in ihrem Nachwort.

"Vergessen" kann ich allen empfehlen, die unblutige Krimis mögen, gern in Privates der Ermittler eintauchen und spannende Unterhaltung lieben.