Vergessen

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gisel Avatar

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Kommissarin Verena Irlenbusch muss in einer komplizierten Mordserie ermitteln. Dabei muss sie auf ihre Kollegin Leo verzichten, die nach einem Unfall im Krankenhaus liegt, und mit dem Kollegen Christoph Todt zusammenarbeiten. Beide bringen ihre eigene Geschichte mit und tun sich schwer in der Zusammenarbeit. Verena muss sich nämlich mit der Alzheimer-Erkrankung ihrer Großmutter auseinandersetzen, die sich zunehmend verschlimmert. Es reicht nicht mehr, wenn Verena und die Nachbarin tagsüber immer wieder mal nach ihr sehen. Der Spagat zwischen den Mordermittlungen und der Sorge um die Großmutter zerreißt sie fast.
Bei den Morden stellt sich bald heraus, dass die Toten sich kannten. Mühsam müssen die beiden Kommissare die Zusammenhänge um ein Foto von vor vierzig Jahren zusammensuchen. Und sie müssen um das Leben eines Kindes bangen, dessen Entführung mit den Morden zusammenhängt.
Äußerst feinfühlig wird das Vergessen in diesem Buch von zwei Seiten aus bearbeitet: mit der Alzheimer-Erkrankung der Großmutter, die sehr realistisch beschrieben wird; aber auch bei den Morden stellt sich heraus, dass das Vergessen eine große Rolle spielt. Gekonnt verbindet die Autorin ihr Titelthema mit den verschiedenen Protagonisten, der Schreibstil ist flüssig zu lesen, der Spannungsbogen ist gut aufgebaut. So lässt sich das Buch gut lesen. Die Fährte zur Entdeckung des Mörders ist interessant gelegt, ich ahnte im letzten Drittel schon, auf wen es hinauslaufen könnte. Letztendlich fehlte mir noch eine Prise mehr Spannung, so vergebe ich vier von fünf Sternen.