Vergessen aber nicht verziehen

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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Kommissarin Verena Irlenbusch steht privat unter Druck, da sich der Gesundheitszustand ihrer Großmutter, die an Alzheimer erkrankt ist, zunehmend verschlechtert und sie es kaum noch schafft die Pflege ihrer Großmutter und ihren Beruf unter einen Hut zu bringen. Auf der anderen Seite steht sie auch beruflich stark unter Druck, da ihre Kollegin nach einem schweren Motorradunfall für längere Zeit arbeitsunfähig ist und sie mit einem unsympathischen und ständig schlecht gelaunten Kollegen zusammenarbeiten muss, nachdem sich eine Serie von Mordfällen ereignet. Die verstorbenen Personen haben sich schon seit ihrer Jugendzeit gekannt, doch niemand wollte dies so einfach zugeben und zudem wollen die Personen auch ein Geheimnis aus der Vergangenheit vertuschen, sodass Verena hochkonzentriert ihrer Arbeit nachgehen sollte, aber auch durch ihre neue Bekanntschaft etwas abgelenkt ist.

Meine Meinung zum Buch:
Ich finde die Mischung aus Ermittlungsarbeit und Aufklärung des Krimis in Abwechslung mit den persönlichen, sehr privaten familiären Geschichten der Hauptcharaktere sehr interessant. Die Personen erscheinen dadurch sehr natürlich mit ihren Fehlern und Kanten und wirken sympathisch und menschlich. Auch die Idee, dass eine gemeinsame Schuld aus der Vergangenheit hinter den aktuellen Mordfällen verborgen ist, finde ich sehr gut gelungen und auch von der Autorin gut umgesetzt. Personen, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben, verbindet auf den zweiten Blick dann doch sehr viel und für alle beteiligten Personen sind diese Ereignisse aus der Vergangenheit auch noch prägend bis in die Gegenwart. Interessant finde ich, dass die Autorin das Thema „Vergessen“ in Form von Erkrankungen, bei denen die betroffenen Personen kognitiv stark abbauen, als Schwerpunkt in ihrem Krimi gemacht hat, denn nicht nur Verenas Großmutter, sondern auch der Täter ist davon betroffen.

Titel und Cover:
Der Titel „Vergessen“ passt meiner Meinung nach sehr gut zum Haupthandlungsstrang im Kriminalfall und ebenso gut auch zur Erkrankung von Verenas Großmutter und zur Krankheit des Täters.
Auf meinem Exemplar befindet sich ein oranger Aufkleber mit folgendem Inhalt: „Starker Stoff. Ich habe beim Lesen das Atmen vergessen. So muss Krimi.“- Hier wurde anscheinend ein Teil des Satzes abgeschnitten oder ein Zitat falsch übersetzt, was mir nicht so gut gefallen hat, da man das Cover beim Lesen doch häufiger betrachtet und ich den letzten Satz als störend empfunden habe.

Mein Fazit:
Nachdem es sich um Verena Irlenbuschs ersten Kriminalfall handelt, der mir sehr gut gefallen hat, würde ich mich sehr über eine Fortsetzung mit Kommissarin Verena Irlenbusch freuen.