Vergessen - Fluch oder Segen?

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botte05 Avatar

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„Kommissarin Verena Irlenbusch steht unter Druck: Mitten in einer komplizierten Mordserie verschlimmert sich die Alzheimererkrankung ihrer geliebten Großmutter. Ein neuer Kollege, der ewig schlechtgelaunte Christoph Todt, hilft wenig weiter. Doch Verena bleibt professionelle Ermittlerin und liebevolle Enkelin – auch wenn es sie fast zerreißt. Verena und Christoph kommen schließlich einem hochintelligenten Psychopathen auf die Spur, doch jetzt verfängt sich Verena in seinem Netz aus lang vergessener Schuld und neuem Hass. Wird sie diesen Fall heil überstehen?“ – Zitat Buchrücken

Es wird schnell klar, dass es sich bei den Verstorbenen um Opfer eines Serienmörders handeln muss. Als wenn dies nicht schon genug Arbeit wäre, müssen sich Verena und Christoph letztlich auch noch um einen Kindes-Entführungsfall kümmern, da es Schnittpunkte zur aktuellen Mordserie zu geben scheint. Darüber hinaus sind beide Ermittler privat belastet, was sich nicht unbedingt positiv auf die Zusammenarbeit auswirkt. Aber schließlich gelingt es, emotionale und gedankliche Schranken zu heben, so dass im gelungenen Finale doch eine Hoffnung auf bessere Zeiten aufkeimen kann.

In diesem Kriminalroman lerne ich ein neues Ermittlerduo kennen, dessen beide Protagonisten sich zunächst gar nicht „grün sind“. Aber so wie sie zusammenfinden, so werden auch mir die beiden Kommissare im Zuge ihrer Ermittlungsarbeit sympathisch.

Für mich handelt es sich bei „Vergessen“ um einen soliden Krimi. Ich habe mich während des Lesens die ganze Zeit gut unterhalten gefühlt. Es gibt augenscheinliche Selbstmorde, die keine sind, eine Anzahl von Ungereimtheiten, nicht ganz aufrichtige Zeugen, zwischenmenschliches Gemetzel und Kommissare, die – wie jeder ganz normale Mensch auch – jeweils ihr Päckchen zu tragen haben.

Atemlose Spannung habe ich nicht verspürt und leider habe ich den Täter schon vor dem Ermittlungsduo enttarnen können. Trotzdem nahm der Fall am Ende auch für mich noch eine überraschende Wende.

Leider hat es in meiner Wahrnehmung nicht ganz zu einem Vier-Sterne-Krimi gereicht; da müsste die Autorin noch „eine Schippe drauflegen“.

Rezension: Elke Pistor, Vergessen, Kriminalroman, Ullstein Verlag, Taschenbuch, 304 Seiten, 9,99 €, Erscheinungsdatum: 08.08.2014