Vergessen und verziehen?

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eskimo81 Avatar

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Verena Irlenbusch steht unter Druck. Sie möchte ihren Job als Kommissarin gut machen und gleichzeitig ihre Oma pflegen. Bringt sie alles unter einen Hut?


Mia und Paula, zwei Schülerinnen, spielen auf dem Heimweg verstecken, Mia wird dabei entführt - was steckt dahinter?

Ein Zahnarzt springt aus dem Fenster - Selbstmord?

Die Leseprobe fand ich sehr spannend, was mich dazu animierte, dieses Buch zu lesen. Nun steh ich vor der Herausforderung, eine passende Rezension zu verfassen...
Der Schreibstil ist ohne Frage genial. Spannung wird aufgebaut, Inhaltlich einfach gut geschrieben. Dann beginnt es aber für mich gleich zu hapern. Oftmals hab ich mich gefragt, ob die Autorin ein Kapitel, Abschnitt fertig geschrieben hat, eine Pause machte und nicht mehr wusste, wo sie war. Es gab für mich einfach Stellen, wo für mich komplett Chaotisch rüberkamen. Ein kleines Beispiel. Sie überlegte, nochmals zurückzukehren, legte die Hand an die Klingel... Gleichzeitig - einen Satz weiter sitzt sie im Auto und telefoniert. Wenn ich geklingelt habe kann ich kaum telefonieren. Auch die Tage, entweder hatten diese mehr als 24 Stunden oder sie packte viel zu viel hinein. Für mich war es oftmals einfach sehr unlogisch.
Dann muss ich sagen, dass es für mich zu vorhersehbar war. Für mich war sehr schnell klar, worauf es hinausläuft. Die Spannung blieb zwar erhalten vom Schreibstil her, aber zu wissen, wie es vermutlich weiter geht und auch Recht zu haben, find ich für einen Krimi unpassend. Ich möchte gerne bis zum Schluss mitfiebern, hoffen und bangen. Hier war schnell klar, wohin das Ziel führt. Aus diesem Grunde war ich dann auch sehr enttäuscht. Ich hätte mehr erwartet.

Das "Neben-Thema" der Alzheimer-Krankheit finde ich ein interessanter Aspekt. Jedoch störte mich persönlich, dass Verena Irlenbusch die Pflege alleine mit Unterstützung der Nachbarin durch zuziehen versucht. Für mich wird das Thema irgendwie verharmlost. Sie lässt ihre Oma alleine, obwohl man ja weiss, was alles passieren kann. Ich finde auch nicht, dass man die erkrankten in ein Heim abschieben sollte, aber man müsste doch die geeignetste Lösung suchen...
Aufgrund der Danksagen und des Schlusshinweises der Autorin habe ich bemerkt, wie wichtig dieses Thema für sie war - aus diesem Grunde habe ich auch dies kurz notiert.

Fazit: Ein Krimi der mich persönlich enttäuscht hat.