Dieser Humor ist einfach unschlagbar!

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sasa_moon_9 Avatar

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„Ich glaube, er hat dich gar nicht so richtig bemerkt, kleine Matilda. Also, wenn du eine Blume wärst, dann eindeutig ein Vergissmeinnicht. Die werden auf oft übersehen […]. Superniedlich, bodenständig, die meiste Zeit dezent im Hintergrund […].“ (S.116)

Kerstin Giers Geschichten begleiten mich schon seit vielen Jahren. Die Edelsteintrilogie und auch die Silberreihe haben einen ganz besonderen Platz in meinem Bücherherzen, da ich durch diese vor vielen Jahren gemerkt habe, wie fesselnd und lustig zugleich Geschichten sein können. Nachdem mich Wolkenschloss nicht völlig von sich überzeugen konnte, war ich umso gespannter auf diese Geschichte (zumal sie meine Lieblingsblume im Titel trägt).

Das Cover: Eine schöne Farbauswahl, auch der Kontrast zwischen dem harten, dunklen Untergrund und den verspielten, farbenfrohen Elementen im Vordergrund ist gelungen! Das Cover sagt mir zu, auch wenn ich zugeben muss, dass es mir einen minimalen Tick zu überladen ist. Dafür ist die Aufmachung im Buch ein wahr gewordener Traum. Das Vorsatzpapier ist wunderschön und auch die kleinen Kapitelillustrationen verzieren die Geschichte gekonnt.

Die Handlung: Matildas und Quinns Familien können sich nicht besonders gut leiden – man könnte sogar so weit gehen und sagen, dass sie beinahe verfeindet sind. Folglich haben die beiden nicht viel miteinander zu tun (auch wenn Matilda sich schon lange in Quinn verguckt hat), bis Quinn eines Abends von seltsamen Wesen schwer verletzt wird und die beiden eher zufällig aneinandergeraten. Plötzlich sind reimende Statuen ihr kleinstes Problem…

Meine Meinung: Ich habe ein wenig gebraucht, um in diese Geschichte vollständig einzutauchen. Doch Kerstin Giers Humor und ihre liebenswerten Figuren haben mir den holprigen Einstieg erleichtert. Es ist ein absolutes Wohlfühlbuch, welches sich nach und nach entfaltet. Auch wenn dieser Band wie eine spannende Einleitung wirkt, so ist es in meinen Augen genau das: Ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen wird – denn die Geschichte geht nach diesem Band erst richtig los! Hier ein kleiner Einblick in meine Lieblingszitate und Kerstin Giers genialen Humor:

„Ich wusste nur noch, dass der Name wie ein Ikea-Regal klang und dass es nicht Billy war.“ (S.126)

„Genau wie Februar, da suche ich nun schon den halben Tag nach einem passenden Reim. So ein Wort kann sich doch nur ein Sadist ausgedacht haben, ein wahrer Dichterfeind.“ (S.309)

„Unser Plan hatte so verdammt viele Schwachstellen, dass er den Namen eigentlich gar nicht verdient hatte.“ (S.367)

Die Charaktere: Matilda war mir von Anfang an sympathisch. Ihre Familie macht es ihr nicht gerade einfach – trotzdem ist aus ihr ein so toller und schlagfertiger Mensch geworden! Mit Quinn hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten, doch nach und nach wurde er mir immer sympathischer. Zwar fand ich, dass die Liebesgeschichte in diesem Buch etwas zu schnell entwickelte, die gemeinsamen Momente zwischen den Liebenden waren dafür niedlich. Am meisten gefallen haben mir jedoch Matildas beste Freundin, Julie, die Zwergdrachen, die Ohrenwichteligel und natürlich Baximilian. So viele skurrile und liebenswerte Figuren, die der Geschichte so viel Licht geschenkt haben. Auch habe ich mich sehr in den Blumenladen verliebt und mir teilweise gewünscht, genau diesen um die Ecke zu haben.

Fazit: Für mich ein sehr unterhaltsames Abenteuer, welches durch außergewöhnliche Figuren und einer vielversprechenden Welt besticht. Ich freue mich auf die Fortsetzungen und vergebe hier 4/5 Sternen!