Grübchenface und Kleiner Teufelsbraten on Tour

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verynia Avatar

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Matilda und Quinn – zwei Teenager, die nicht viel unterschiedlicher sein könnten. Quinn ist cool, beliebt und hält sich mit Parcours-Sport fit. Matilda ist eher schüchtern, liebt Fantasyromane und stammt aus der stark religiösen Nachbarfamilie. Doch nachdem Quinn nur knapp einen schweren Unfall überlebt, kommen sich die beiden näher.

Klingt erstmal nach einer typischen Teenie-Liebesgeschichte. Doch so läuft das in Kerstin Giers Büchern nicht. Da gehört noch eine große Portion Magie und Fantasie dazu!
Quinn sieht seit seinem Unfall, den er übrigens einem blauhaarigen Mädchen und einem gruseligen Hutmann mit einem Wolf zu verdanken hat, seltsame Dinge, die es gar nicht geben kann. Gesichter in Pflanzen und Hecken, die ihn anlachen oder scheinbar mit ihm kommunizieren wollen. Außerdem verspottet ein Schädel-Modell bei Quinns Therapeutin ebendiese während ihren Sitzungen. Quinn kann diese Dinge niemandem anvertrauen, denn er weiß sehr gut, wie verrückt das klingt.
Doch dann wird Mathilda kurzerhand von Quinns Mutter als Begleitperson eingestellt. Da Quinn im Rollstuhl sitzt und sich nur für kurze Zeit auf Krücken halten kann und Quinns Mutter nicht immer Zeit hat, soll Matilda ihn zur Physiotherapie etc. begleiten. Schon sieht Quinn seine Chance gekommen. Dem Grübchenface Matilda von den verrückten Martins kann er sowas erzählen. Ihm ist egal, was sie von ihm hält und sie kennt sich mit so einem Zeug wie Elfen und Kobolden aus.
Apropos: Quinn und Matilda erfahren bald, dass Quinn diese ganzen Dinge nicht ohne Grund kann. Sein leiblicher Vater, den er nie kennen gelernt hat, da dieser kurz nach Quinns Zeugung verstarb, konnte auch solche Dinge. So lernen Matilda und Quinn 2 Feen kennen und außerdem einen Professor, welche Quinn durch eines von vielen Portalen in eine „Parallelwelt“ namens „Saum“ bringen. Menschen können dort normalerweise nicht hin, außer sie träumen oder haben eine Nahtoderfahrung, weshalb Matilda nicht durch die Portale mitkommen kann. Doch Quinn erzählt ihr immer alles und die beiden rätseln gemeinsam darüber, was das alles zu bedeuten hat. Dabei kommen sie sich immer näher…

Kerstin Gier hat es mal wieder geschafft. Ich kann nicht glauben, dass ich jetzt wer weiß wie lange warten muss, bis ich Matildas und Quinns Geschichte weiter lesen darf!
Dieses Buch ist einfach großartig. Die Edelstein-Trilogie hat mir damals schon unheimlich gut gefallen und ich bin gespannt, ob die „Vergissmeinnicht“-Reihe noch besser wird.
Der Schreibstil ist äußerst angenehm. Er ist für junge Erwachsene/Teenager ausgelegt, weshalb man leicht in die Geschichte findet und am liebsten niemals wieder dort hinaus will. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten, was den Lesefluss nochmals unterstützt. Und das Cover – oh Gott, dieses Cover! Wobei, eigentlich sind es sogar 2. Der Umschlag ist schon wunderschön gestaltet, doch darunter wartet noch der ebenfalls wunderschöne und anders illustrierte Buchdeckel. Hier mal ein großes „Hut-ab“ an den/die Illustrator/in.

Dieses erste Buch hat mich so oft zum Lachen gebracht, wie es schon lange kein Buch mehr geschafft hat. Ich habe mit den beiden Protagonisten eine neue Welt erkundet, in die wir gerade erst mit dem großen Zeh eingetaucht sind. Was wohl noch alles im Saum auf die beiden wartet? Ich kann es nicht erwarten, es endlich herauszufinden und hoffe, dass die nächsten beiden Teile nicht allzu lange auf sich warten lassen werden!