Dämonen der Vergangenheit

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Am Strand von Le Lavandou wird die Leiche eines kleinen Jungen gefunden - gefoltert, missbraucht und weggeworfen wie Müll. Eine Katastrophe, denn die Region erwartet die ersten Touristen der Saison. Während die Polizei fieberhaft versucht, das Verbrechen an dem Jungen aufzuklären, geschehen weitere Morde. Lediglich Rechtsmediziner Ritter ist überzeugt, dass die Gewalttaten zusammenhängen. Doch wo ist der gemeinsame Nenner ? Ritter gräbt weit in der Vergangenheit, bis er auf eine ehemalige Internatsschule der katholischen Kirche stößt, die der Ursprung für den Ausbruch an Gewalt sein könnte. Die Region wird endgültig zum Hexenkessel, als ein hochrangiger katholischer Priester spurlos verschwindet.
Ich bin jedes Mal von Remy Essens Krimis begeistert. Ich finde die Mischung aus beschaulichem Dorfleben, schönen Landschaftseindrücken, Einblicke in Ritters Privatleben und packenden Ermittlungen absolut gelungen, bietet sie doch in meinen Augen spannende Unterhaltung und wohldosierte Gänsehaut.
In diesem Band ist bereits der Prolog nichts für schwache Nerven und bereitet den Leser darauf vor, in welch menschlichen Abgründen Ritter seinen Täter suchen wird. Auch die weiteren Morde sind sehr brutal und der Autor setzt mit seinen Beschreibungen mein Kopfkino in Gang.
Die Identität des Mörders bleibt bis zum Ende unbekannt, obwohl im Laufe der Ermittlungen immer mehr Details über die Hintergründe bekannt werden. Für mich war die Person des Täters eine echte Überraschung.
So düster die Verbrechen sind, gibt es im Buch immer wieder Gelegenheit zu lachen oder in Urlaubsgefühlen zu versinken. Auch Isabell Morells, Ritters Lebensgefährtin und stellvertretende Leiterin der Polizei von Le Lavandou, Problem mit ihrer 17jährigen Tochter habe ich nicht als störend empfunden, sondern als stimmige Ergänzung und Gelegenheit etwas Abstand von den aufwühlenden Fällen zu bekommen.