Missbrauch in schöner Landschaft

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meldsebjon Avatar

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Vor 25 Jahren ist einem kleinen Jungen Schreckliches geschehen. Besonders ergreifend ist die fast sachliche Schilderung der damaligen Ereignisse. Auch heute geschieht Schlimmes. Es beginnt mit dem Auffinden eines Jungen, offensichtlich Flüchtling, gekleidet in ein Kleid. Weitere Todesfälle gibt es, erwachsene Männer, scheinbar ohne Zusammenhang. Gemeinsam ist den Fällen die Grausamkeit mit der sie zu Tode kamen. Es scheint sich dabei um eine sehr bewusste Folter zu handeln. Leon Richter geht wieder etwas über seine eigentliche Arbeit als Pathologe hinaus, kann es nicht lassen, selbst zu ermitteln. Gerne wird das zwar nicht gesehen, aber ohne ihn würden sie offiziellen Ermittler deutlich länger im Dunkeln tappen. Aber auch die Leser werden immer wieder auf falsche Fährten gelockt. Das macht das ganze zu einem richtig guten und spannenden Leseerlebnis. Fast bis zum Schluss ist nicht ganz klar, wie die verschiedenen Opfer zusammen gehören. Nicht nur die reine Krimi-Handlung macht das gute Buch aus, hinzu kommen auch noch private Probleme, die im Hause Ritter für Spannung sorgen. Wie weit muss man eine halb flügge Tochter ihre eigenen Erfahrungen machen lassen? Wann muss man eingreifen, um Schaden von ihr fernzuhalten? Auch das sind spannende Themen, die alles zu einem harmonischen Ganzen abrunden.