Remy Eyssens vielschichtigster Krimi

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drums030 Avatar

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Ich habe mich unheimlich auf den nunmehr 7. Fall von Leon Ritter gefreut. Wie mit jedem neuen Band ist es, als wenn man zurück zu einer kleinen imaginären Familie kommen würde weil man die Protagonisten und ihre Eigenheiten schon so gut kennt.
Der eigentliche Kriminalfall ist diesmal meines Erachtens vielschichtiger als in den bisherigen Büchern aus der Reihe von Remy Eyssen. Es gibt zwei Mordserien die am Ende miteinander in Verbindung stehen und man lernt auch viele verschiedene Charaktere kennen. Remy Eyssen schafft es trotzdem - und das empfinde ich als eine Kunst - dass man nicht wieder 42 Seiten zurückblättern muss um sich in Erinnerung zu rufen, wer denn jetzt nochmal Person XY war und in welchem Zusammenhang sie mit der Geschichte stand.
Trotzdem es - glaube ich - auch der seitenmäßig längste Band der Reihe ist, kommt keine Langeweile auf und es wechseln sich Kriminalhandlungsstränge mit dem Privatleben der Ermittler ab, genau richtig für meinen Geschmack.
In meinen Augen ist diesmal der Teil der im Obduktionssaal und in Beschäftigung mit den Leichen spielt etwas lang geraten, das kann für zartere Gemüter - gerade aufgrund der Grundthematik der Kriminialhandlung - etwas gewöhnungsbedürftig sein. Ich selbst mag brutale / blutige Krimis überhaupt nicht und konnte mit diesem hier gut umgehen, noch mehr Seiten dazu hätte ich jedoch auch nicht lesen wollen.
Alles in allem also mal wieder ein rundum gelungener Fortsetzungsband der Reihe, ich hoffe, es folgen noch zahlreiche!