Schwieriger Fall...

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_sabrina_ Avatar

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Es regnet ohne Unterlass in Le Lavandou und danach wird ein furchtbares Verbrechen entdeckt. Ein kleiner Junge im Mädchenkleid wird tot aufgefunden. Leon Ritter untersucht den Jungen und glaubt schnell, dass es sich bei dem Opfer nicht um das erste handelt. Es bleibt nicht bei dem einen Toten, denn plötzlich sterben auch erfolgreiche Männer der Region. Gibt es einen Zusammenhang?

Schon der Prolog war einfach brutal und man muss die Leser direkt darauf aufmerksam machen, dass hier Kinder Opfer werden. Das ist sicher nicht jedermanns Sache, auch ich musste schon mal heftig schlucken, denn Kinder als Opfer…das ist immer heftig. So auch hier. Dann springt die Handlung in der Zeit um 25 Jahre und zunächst einmal lernt man den Ort und vor allem Ritter und seine familiären Verhältnisse kennen. Somit wäre auch in diesem Band ein Einsteigen in die Reihe möglich. Ritter ist ein bisschen ein Superbrain, aber -wie ich finde – sind seine Ideen, Gedankengänge und Alleingänge gegen so manchen Widerstand gut und richtig. Auch sein Umgang mit Ziehtochter Lilou, die in einem Nebenstrang für zusätzlichen Trubel sorgt, fand ich gelungen.

Ich habe die Reihe mit Band 6 gestartet und wusste direkt nachdem ich das Buch gelesen hatte, dass ich die Reihe fortsetzen möchte. Mir gefallen die Protagonisten und das beschauliche Le Lavandou – welches ich nach Corona unbedingt auch mal besuchen möchte. Der Schreibstil ist rund, gut zu lesen und verleitet mich immer weiter zu lesen. Das gelingt durch kurze Kapitel und die Perspektivwechsel, denn auch die Opfer kommen hin und wieder in den Genuss zu berichten – bis sie dann nicht mehr dazu in der Lage sind…
Hier hatte ich schnell den Eindruck, dass man als Leser schon ganz schön viel weiß und vermuten kann. In Teilen landete ich auch einen Volltreffer, doch das nahm dem ganzen nicht die Spannung. Wie genau sich alles auflösen würde, hatte mich weiter interessiert. Zudem war auch die Ermittlung als solche unterhaltsam. Wobei Spannung so und so nicht extrem vorhanden ist, aber das stört nicht im Geringsten, denn authentische Charaktere, ein guter Fall und die Provence im Taschenbuchformat reichen mir völlig aus. Schön auch, dass einiges an Gesellschaftskritik mitschwingt und das auf verschiedenen Ebenen – hier kann und möchte ich noch zu sehr ins Details gehen.

Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil und empfehle derweil diesen gerne weiter.