Ein Gegenentwurf zu toxischer Männlichkeit

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Der Roman portraitiert drei Protagonistinnen und ihre unterschiedlichen Lebensentwürfe – bzw. eher das, was ihnen an Leben eben passiert. Und während dabei keine bahnbrechend neuen Erkenntnisse weiblicher Alltagserfahrungen erzählt werden, so hat dieses Buch doch das gewisse Etwas. Wegen der Ehrlichkeit, der ungeschönten Darstellungen, der Bedeutung von Frauenfreundschaften. Die Frauen erzählen sich ehrlich von den Dingen, die sie bewegen, öffnen sich und machen sich verletzbar. Und so entstehen echte und tiefe Verbindungen, die halten und aushalten. Ein wunderschöner Gegenentwurf zu einer Gesellschaft, die von toxischer Männlichkeit und fragilen Egos geprägt ist.
Wer nicht gerne Sexszenen liest, sollte dieses Buch vielleicht nicht unbedingt in die Hand nehmen. Ich fand es ein bisschen too much, denn zum einen tragen viele der Szenen nicht wirklich zur Handlung bei und zum anderen wiederholt sich die Autorin hier sprachlich so oft, dass es manchmal wie copy und paste wirkt. Vor allem, wenn man Umschreibungen benutzt, fällt das eben besonders auf und wenn die Klitoris zum vierten Mal als „der Ort, an dem die Lust sich konzentriert“ beschrieben wird, nervt mich das ein bisschen…
Abgesehen davon hat mir das Buch aber gut gefallen und ich würde es mit leichten Einschränkungen (siehe oben) empfehlen.