Leben, Liebe und Verrat

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
chemangel Avatar

Von

Anfangs hatte ich Mühe, in den Roman hineinzufinden, die Sprache wirkte schlicht und manche Szenen klischeehaft. Doch mit der Zeit haben mich die Figuren berührt, Gabriela, Silvia, Cosima und Eugenia, vier Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen, verbunden durch Freundschaft, ihre Arbeit bei einer Frauenzeitschrift und das Gefühl, in ihren Ehen nicht wirklich gesehen zu werden. Es geht um Liebe, Verrat, Erwartungen, Sehnsucht und den Versuch, sich selbst treu zu bleiben. Was mich jedoch gestört hat, war die häufige Darstellung von Sexualität als scheinbar einziger Weg weiblicher Selbstbestimmung. Vieles erinnerte mich an eine Mischung aus "Desperate Housewives" und "Sex and the City", unterhaltsam, stellenweise tiefgründig, aber oft auch oberflächlich. Der Fokus auf Gabi und ihre Affäre zieht sich durch das ganze Buch und lässt wenig Raum für die anderen, teils spannenderen Geschichten. Trotzdem ist es ein lesenswerter Roman für alle, die Lust auf emotionale Geschichten mitten aus dem Leben haben.