Rebellionen verheirateter Frauen - Frausein pur
„Verheiratete Frauen“ ist ein bemerkenswert kraftvolles Porträt dreier Frauen, die sich inmitten der Konventionen ihres bürgerlichen Lebens wiederfinden. Jede ebnet ihren eigenen Schlängelpfad der Emanzipation. Gabriela, Silvia und Cosima kämpfen jeweils auf eigene Weise und gemeinsam als Freundinnen gegen das Gefüge aus Rollenbildern, gesellschaftlichen Erwartungen und innerer Leere an. Die Autorin macht den Roman zu einer authentischen, erschreckend ehrlichen und aufrichtigen Weiblichkeitsoffenbarung und zu einer Hommage an die Freundschaft zwischen Frauen.
Gabriela, eine verheiratete Journalistin und das Zentrum der Geschichte, begibt sich nach Jahren der familiären Routine in eine Affäre mit einem Mann, dessen Präsenz sie über Jahre hinweg nie ganz losließ. In ihren Begegnungen entfaltet sich nicht nur die pure erotische Spannung zwischen zwei Menschen, sondern auch ein Ringen um Selbstbestimmung. Ihre Geschichte steht sinnbildlich für eine innere Zerrissenheit zwischen Sicherheit und Freiheit, zwischen Bindung und Selbstverwirklichung sowie zwischen der Errungenschaft der Liebe und der Wahrhaftigkeit des Begehrens.
Silvia, ebenfalls verheiratet und Mutter zweier Kinder, steht vor einer nicht weniger tiefgreifenden Erkenntnis, dass ihre Liebe nicht dem Mann an ihrer Seite, sondern Frauen gilt. Eine Wahrheit, die sie sich erst schmerzhaft erkämpfen muss.
Cósima wiederum ist in einer Welt des Wohlstands und der gesellschaftlichen Etikette gefangen, eine Welt, die kaum Raum für Emotionalität oder Verletzlichkeit lässt.
Thematisch entfaltet der Roman eine beeindruckende Bandbreite. Fragen nach Muttersein, Partnerschaft, körperlicher Selbstbestimmung, gesellschaftlicher Zugehörigkeit und seelischer Integrität werden ebenso berührt wie die großen Themen von Liebe, Freundschaft und Verrat. In der Tiefe spüre ich Cristina Campos’ Engagement für weibliche Stimmen, für deren Sichtbarkeit und Verletzlichkeit, was sie auf bewegende Weise zum Ausdruck bringt.
Cristina Campos’ Stil ist atmosphärisch dicht und in meinen Augen Zeugnis einer Intimität im Umgang mit ihren Figuren. Ihre Sprache ist klar, bleibt stets durchzogen von einem feinen Gespür und setzt bewusst pointierte Akzente. Die Autorin formuliert zuweilen die körperlichen Situationen explizit aus, fast schmerzhaft deutlich, entlang der Schamgrenze und laut vordringlich. Die Erzählweise erinnert mitunter an ein filmisches Erzählen mit Szenen beinahe cineastischer Qualität. Besonders hervorzuheben ist, dass Campos es versteht, explizite sexuelle Szenen nicht zum Selbstzweck zu stilisieren. Vielmehr dienen sie als Spiegel innerer Prozesse, als Ausdruck unterdrückter Sehnsucht, als Akt der Rebellion oder auch als stille Bitte um Anerkennung. So wird Sexualität nicht als Klischee, sondern als Teil weiblicher Identität behandelt. Schonungslos ehrlich und authentisch.
Ein Roman, der die Varianz weiblichen Erlebens auf meisterhafte Weise einfängt.
Gabriela, eine verheiratete Journalistin und das Zentrum der Geschichte, begibt sich nach Jahren der familiären Routine in eine Affäre mit einem Mann, dessen Präsenz sie über Jahre hinweg nie ganz losließ. In ihren Begegnungen entfaltet sich nicht nur die pure erotische Spannung zwischen zwei Menschen, sondern auch ein Ringen um Selbstbestimmung. Ihre Geschichte steht sinnbildlich für eine innere Zerrissenheit zwischen Sicherheit und Freiheit, zwischen Bindung und Selbstverwirklichung sowie zwischen der Errungenschaft der Liebe und der Wahrhaftigkeit des Begehrens.
Silvia, ebenfalls verheiratet und Mutter zweier Kinder, steht vor einer nicht weniger tiefgreifenden Erkenntnis, dass ihre Liebe nicht dem Mann an ihrer Seite, sondern Frauen gilt. Eine Wahrheit, die sie sich erst schmerzhaft erkämpfen muss.
Cósima wiederum ist in einer Welt des Wohlstands und der gesellschaftlichen Etikette gefangen, eine Welt, die kaum Raum für Emotionalität oder Verletzlichkeit lässt.
Thematisch entfaltet der Roman eine beeindruckende Bandbreite. Fragen nach Muttersein, Partnerschaft, körperlicher Selbstbestimmung, gesellschaftlicher Zugehörigkeit und seelischer Integrität werden ebenso berührt wie die großen Themen von Liebe, Freundschaft und Verrat. In der Tiefe spüre ich Cristina Campos’ Engagement für weibliche Stimmen, für deren Sichtbarkeit und Verletzlichkeit, was sie auf bewegende Weise zum Ausdruck bringt.
Cristina Campos’ Stil ist atmosphärisch dicht und in meinen Augen Zeugnis einer Intimität im Umgang mit ihren Figuren. Ihre Sprache ist klar, bleibt stets durchzogen von einem feinen Gespür und setzt bewusst pointierte Akzente. Die Autorin formuliert zuweilen die körperlichen Situationen explizit aus, fast schmerzhaft deutlich, entlang der Schamgrenze und laut vordringlich. Die Erzählweise erinnert mitunter an ein filmisches Erzählen mit Szenen beinahe cineastischer Qualität. Besonders hervorzuheben ist, dass Campos es versteht, explizite sexuelle Szenen nicht zum Selbstzweck zu stilisieren. Vielmehr dienen sie als Spiegel innerer Prozesse, als Ausdruck unterdrückter Sehnsucht, als Akt der Rebellion oder auch als stille Bitte um Anerkennung. So wird Sexualität nicht als Klischee, sondern als Teil weiblicher Identität behandelt. Schonungslos ehrlich und authentisch.
Ein Roman, der die Varianz weiblichen Erlebens auf meisterhafte Weise einfängt.