Tiefgründig und bewegend

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Das Buch „Verheiratete Frauen“ von Cristina Campos war in Spanien ein riesiger Erfolg und ich war gespannt über die Geschichten der drei Frauen Cósima, Silvia und Gabriela, die allesamt in ihren Vierzigern sind. Mitten im Leben stehend, mit Kindern, Familie und Arbeit ist jede von ihnen dabei herauszufinden, was die Zukunft noch für sie zu bieten hat, was gehen, bleiben oder kommen soll.

Schon das erste Kapitel, das die Affäre der verheirateten Gabriela und Pablo thematisiert, zeigt die Verletzlichkeit von Frauen und auch dass diese - nicht immer, aber oft - sehr tief lieben. Nach und nach lernt man dann die Freundinnen, deren Lebensumfeld und weitere nahestehende Personen kennen. Besonders im Gedächtnis blieb mir auch, als die Chefredakteurin, zu der alle drei Protagonistinnen eine Beziehung haben, ihnen eine Rückmeldung auf ihr Leben und ihre Ängste gab. Das würde sicher gut tun, wenn man jemanden hat der dies auf so ehrliche Art und Weise macht, ohne dabei verletzen zu wollen, aber trotzdem mit der klaren Aufforderung dies oder jenes anzupacken. Selbst im Alter der Protagonistinnen findet man sich auch im weiteren Verlauf des Buches in einigen Situationen wieder bzw. kennt diese aus dem Freundinnenkreis.

Nachdem das Buch 2022 auf Spanisch erschien, wurde es 2025 im S. Fischer Verlag als Hardcover auf Deutsch herausgebracht. Eine schöne Lektüre mit Tiefgang, nicht immer leicht. Insgesamt ist "Verheiratete Frauen" ein Roman, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Ein Muss für alle, die tiefgründige und emotionale Geschichten lieben.