Interessante Perspektive

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straubsi Avatar

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„Verheizte Herzen“ von Sarah Crossan beschäftigt sich mit einem Thema, über das man selten nachdenkt: Wie geht man damit um, wenn der heimliche Geliebte stirbt und man nicht öffentlich trauern kann? Das allein ist schon ein interessanter Ansatz, gesteigert wird das Thema hier noch dadurch, dass die Geliebte den Nachlass des Verstorbenen regelt und deshalb zwangsläufig mit der Frau ihres Geliebten zu tun hat und auch ihr Vertrauen erlangt. So gelingt es ihr, in die Familie des Verstorbenen einzudringen und ein wenig von ihrem Geliebten Abschied zu nehmen. Der Schreibstil ist anfangs gewöhnungsbedürftig, da der Roman in Strophenform geschrieben ist. So taucht man aber ein in die Gedankenwelt der Hauptperson und fühlt sich immer mehr ein. Nach und nach versteht man, wie es schwer es ist, heimlich zu trauern und trotzdem entsteht nie der Eindruck, dass die Affäre als gerechtfertigt dargestellt wird. Wenn man sich auf den Schreibstil einlässt, dann ist das Buch wirklich bemerkenswert.