Leider nicht überzeugend

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elviga Avatar

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Ich bin eigentlich ein Fan von Sarah Crossan. Ihre Jugendbücher haben mich total überzeugt und deshalb hatte ich mich sehr auf diesen "Erwachsenenroman" gefreut. Vielleicht hätte es - wenn ich ihre früheren Bücher nicht gekannt hätte - statt 2 Sternen auch 3 Sterne gegeben. Aber mehr wirklich nicht!
Es ist nicht der Schreibstil, denn die Form eines Langgedichts hatte sie schon in früheren Büchern gewählt, da fand ich das sehr gut, aber hier ist es ein wenig überflüssig. Besser gesagt: es stört nicht den Lesefluss, aber es gibt auch keinen Mehrwert. Ich hatte den Eindruck, dass es dadurch literarischer wirken sollte. Nun ja...
Inhaltlich finde ich die Geschichte um eine verheiratete Frau mit Kindern, die sich in einen Mann, ebenfalls verheiratet und 3 Kinder, verliebt durchaus interessant. Auch den Ausgangspunkt, dass der Geliebte stirbt und sie keine Möglichkeit hat, ihre Trauer mit jemandem zu teilen, fand ich ansprechend.
Doch bleibt Ana, die Hauptfigur sehr blass, ich sehe keinen echten Menschen vor mir, ihr Verhalten sowohl gegenüber ihrem Ehemann, ihren eigenen Kindern und dann später gegenüber der Ehefrau ihres toten Geliebten wirkt auf mich nicht in sich schlüssig - und sehr merkwürdig.
Nein, das Buch hat mich nicht gefesselt, nicht mitgenommen und es wirkte nicht wirklich glaubhaft auf mich.
Angesichts dessen, dass ich weiß, wie gut Crossan schreiben kann, wirklich eher eine Enttäuschung!
Allerdings ist es dünn und wegen der Gedichtform auch sehr schnell lesbar. Und: es gibt wesentlich schlechtere Bücher.
Meine Bewertung: zwischen 2 und 3 Sternen