Ungewöhnlicher Schreibstil

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
mandel61118 Avatar

Von

"Der einzige Weg
hier
raus
ist jetzt Ablenkung,
Darum habe ich mir
Anna Karenina
von meiner Mutter geliehen und
erlaube mir erst zu weinen,
wenn ich damit durch bin.
Zweimal."

So beginnt das Buch "Verheizte Herzen" von Sarah Crossan. In diesem Stil und in diesem Layout geht der ganze Roman weiter, in Versform und sehr kurzen Sätzen, recht abgehackt und prosaisch, schildert die Autorin die Trauer von Ana, deren Geliebter stirbt. Da er verheiratet war, kann Ana es sich nicht erlauben, offen zu trauern.
Der Klappentext des Buches sprach mich sehr an, das Thema fand ich sehr interessant.
Die äußere Form und die Sprache jedoch nahmen mir ab der ersten Seite jegliches Lesevergnügen. Zwar schafft es die Autorin durchaus, Emotionen rüberzubringen und Spannung zu erzeugen, doch berührte mich das Buch aufgrund der ungewöhnlichen Schreibweise überhaupt nicht. Das Lesen empfand ich als anstrengend und aufreibend.
Der Roman erscheint mir wie ein Schreibexperiment, in dem auf alle Konventionen und alle Merkmale, die einen Roman normalerweise ausmachen, verzichtet wird.
Das ist sehr schade, denn ich finde, dass man aus dem Thema durchaus ein berührendes Buch hätte machen können.