Anders als gedacht

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Es handelt sich hierbei um den vierten Band einer isländischen Krimireihe und die Covergestaltung reiht sich perfekt passend zu den ersten drei Bänden ein. Das gewählte Bild passt gut zur einsamen isländischen Landschaft, umgeben von Lava, in der diesmal alles spielt. Ich mochte die ersten drei Teile der Reihe sehr und habe mich daher schon sehr auf den neuen Band gefreut, insbesondere auch, weil ich wissen wollte, wie es mit Elma, der Kommissarin, nun weitergeht. Allerdings musste ich dann beim Lesen feststellen, dass es sich quasi um ein Prequel handelt, also die Vorgeschichte zum ersten Teil der Krimireihe.

Im Mittelpunkt der Handlung steht ein Familientreffen des reichen isländischen Snæberg-Clans in einem futuristischen Hotel inmitten der Lavafelder Westislands im Herbst. Dabei brechen diverse Konflikte auf und unschöne Geheimnisse kommen ans Tageslicht und am Ende gibt es sogar eine Leiche.

Grundsätzlich fand ich die Handlung sehr spannend, wie man nach und nach immer mehr über die reiche Familie und deren Abgründe erfahren hat und auch der Schauplatz war reizvoll. Die Autorin hat die Atmosphäre im herbstlich rauhen Island wieder sehr gut eingefangen und der Lokalkolorit fehlt definitiv nicht. Aber für die Fortsetzung der Krimireihe hatte ich mir einen Fall erwartet, der in der Gegenwart spielt und an das, was im dritten Teil passiert ist, anknüpft. Was diese Geschichte angeht, hätte ich es passender gefunden, sie als Islandthriller unabhängig von der bisherigen Krimireihe zu veröffentlichen, zumal das Ermittler-Duo aus Akranes nur am Rand eine Rolle spielt und nicht wirklich viel zur Aufklärung beiträgt.