Verkorkste Familie

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girasole Avatar

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Um einen Geburtstag zu feiern, hat der wohlhabende Snæberg-Clan für ein Wochenende ein komplettes Smart-Hotel gemietet. Als Leser begleitet man sie von der Anreise bis zu einem erschreckenden Erlebnis. Angefeuert wird die Story sowohl durch die Einsamkeit des Schauplatzes als auch eines Schneesturms. Die Geschichte ist in zwei Stränge geteilt, einmal erfährt man von den Gesprächen etc. der Familie, auf der anderen Seite erlebt man den Kriminalpolizisten Sævar und seinen Chef Hörður bei der Aufklärung eines Todesfalls in der Nähe. Es gab ständige Wechsel im zeitlichen Ablauf, so daß man konzentriert lesen muß, um jedem Strang folgen zu können. Positiv und hilfreich fand ich den Stammbaum, der im Buch der Handlung vorangestellt ist.

Ich habe auch die anderen Bände dieser Reihe gelesen und war deshalb auch Band 4 interessiert. Daß es sich um ein Prequel handelt, hat sich mir erst beim Lesen erschlossen. Die Autorin schreibt durchaus spannend, aber auch teilweise konstruiert. Einzelne Familienmitglieder und auch die Hotelangestellte Irma bekommen eine Stimme und sie berichten jeweils aus ihrer jeweiligen Perspektive. Die einzelnen Charaktere werden aufgedröselt und als Leser bekommt man einen Eindruck von dieser verkorksten Familie samt ihren Geheimnissen. Irma hat sich so sehr auf diesen Einsatz gefreut, daß sie sich vorab in den sozialen Medien intensiv mit der Familie beschäftigt hat. Als Leser kann man gut mit rätseln was hinter allem stecken könnte, wie es zu dem Todesfall kam und wer der/die Tote ist. Allerdings muß ich einen Punkteabzug geben für die ständigen exzentrischen Auswüchse beim Alkoholkonsum, den Drogen und dem Pillen schlucken, das war mir definitiv too much.

Ein spannender Krimi mit zu viel Alkohol und für mich der schwächste Band der Reihe.