Auf der Flucht

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nina2401 Avatar

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Als ich las, dass die Autorin Hauptkommissarin ist und somit genau weiß, worüber sie schreibt, hat das meine Neugier geweckt. Und schon nach ein paar Abschnitten hatte sie mich eingefangen. Die kluge Sprache, durchsetzt mit ein bisschen Poesie und vielen klugen Sätzen hat mir auf Anhieb gefallen. Genau wie Toni, die untergetaucht ist und mit ihren Ängsten kämpft. Detaillierte Beschreibungen wechseln sich ab mit authentischen Dialogen, die glaubhaft und witzig gestaltet sind. Das ist wohltuend anders und hebt sich von der Masse der Kriminalromane positiv ab.

Auch die Vorstellung der einzelnen Personen finde ich sehr geschickt. Zwar schweift Manuela Obermeier immer wieder ab, um ein bisschen auszuholen und zu erklären, aber das passt hervorragend und stört den Lesefluss nicht. So kann ich mir ein gutes Bild von Tonis Kollegen und anderen Personen machen. Manuela Obermeier schreibt zwar detailliert aber hält den Spannungsbogen konstant. Die Leseprobe endet an einer besonders spannenden Stelle, aber nicht nur dadurch wurde mein Interesse geweckt. Die Kombination zwischen der persönlichen Problematik von Toni und den toten Frauen klingt sehr vielversprechend und wenn das sprachliche Niveau so bleibt, könnte „Verletzung“ meine Neuentdeckung des Jahres werden.