eine verängstigte Hauptkommissarin

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Toni Stieglitz - eine nervöse, von Angst, Verfolgungswahn und Alpträumen geplagte Frau, die vor jedem Schatten erschrickt . -
Toni Stieglitz - eine toughe Hauptkommissarin der Münchener Mordkommission, die professionell ermittelt, an einem Tatort genau weiß, was zu tun ist, und zu vielen Kollegen ein gutes Verhältnis hat.
Die LP zeigt uns beide Seiten, und man kann kaum glauben, dass es sich um die gleiche Person handelt. Das bringt dem Leser die Person der Toni einerseits menschlich nah, schafft aber andererseits auch Unverständnis, warum sucht sie nirgends Hilfe, vertraut sich niemandem an?
Immer wieder hören oder lesen wir von Fällen häuslicher Gewalt, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt, weil viele Frauen darüber schweigen, keine Anzeige machen , keine professionelle Hilfe suchen und meist sogar bei dem Mann, der sie schlägt und mißhandelt, bleiben bzw. zu ihm zurückkehren.
Nun lesen wir von einer Kommissarin, die ebenso ein Opfer ist. Zumindest hat sie sich schon von ihrem Ex-Freund getrennt. Aber wie lange kann sie mit der ständigen Angst, dass er sie findet, leben? Wann endlich wird sie zum Gericht gehen, sich Hilfe suchen?
Diese Fragen sind nach dem Lesen der LP für mich fast interessanter als der Mordfall; stehen ja aber lt. Klappentext im Zusammenhang damit.
Die LP ist in klarer Sprache geschrieben, erzeugt einerseits Spannung, andererseits aber eben auch Unverständnis.