Gelungenes Debüt

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girasole Avatar

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Hauptkommissarin Toni Stieglitz aus München hat sich gerade von ihrem Freund Mike getrennt. Endlich hat sie kapiert, daß er sie unterdrückt, manipuliert und vor allem geschlagen hat. Das hat er so geschickt gemacht, daß die blauen Flecke immer durch Kleidung verdeckt wurden. Bei seinen Polizei-Kollegen ist er der Sunny Boy und niemand würde ihm so etwas zutrauen. Deshalb verschweigt sie in ihrem Kollegenkreis die Trennung und zeigt ihren Ex-Freund nicht an. Bis sie eine neue Wohnung gefunden hat, wohnt sie in einer Pension und diverse Umzugskartons fährt sie ständig im Auto spazieren.

Beruflich hat sie es gerade mit einem Serientäter zu tun. Er tötet Frauen und stellt sie anschließend zur Schau. Als Gemeinsamkeit bei den Opfern stellen die Ermittler fest, daß sie alle ein auffälliges knallrotes Kleidungsstück getragen haben. Entweder einen Mantel, eine Jacke oder einen Pullover. Weshalb fährt der Täter auf die Farbe rot ab, gibt es noch mehr Gemeinsamkeiten oder was könnte dahinter stecken?

Der Leser bekommt von Toni zwei Seiten präsentiert. In ihrem Beruf ist sie tough, selbstbewußt und schießt manchmal übers Ziel hinaus. Im Privatleben ist sie derzeit sehr sensibel, reagiert in manchen Situationen direkt verängstigt, manchmal auch schroff und abweisend, fühlt sich ständig beobachtet und auch bedroht.

Mit einem großen Show-down wird der Fall schlüssig gelöst und Toni fällt am Ende eine wichtige Entscheidung für ihre persönliche Zukunft.


Manuela Obermeier ist Polizeihauptkommissarin und weiß wovon sie schreibt. Das merkt man daran, wie sie z.B. Arbeitsabläufe und auch den Umgang der Kollegen untereinander beschreibt – alles für mich sehr authentisch. Eigentlich liegt der Fokkus nicht so sehr auf dem Kriminalfall, sondern mehr auf der Situation von Toni.

Es war ein spannendes Debüt und ich bin gespannt, wie die Autorin die Figur der Toni Stieglitz weiter entwickelt. Ich bin auf jeden Fall beim nächsten Band dabei!