Verletzung

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lauragoller Avatar

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Toni ist eine Beamtin bei der Polizei. Sie hatte sich von ihrem Freund, der ebenfalls Polizist ist getrennt. Eine mehr als unschöne Trennung die Mike nicht verkraftet und Toni immer wieder nachstellt. Die eigentliche Geschichte beginnt mit dem Mord an Lena einer durchaus attraktiven und überall beliebten Frau die mitten im Leben steht. Wieso wird sie in obszöner Pose an einer Kirche drapiert? Das beschäftigt die Ermittler, zumal erst kein Motiv erkennbar ist. Die Ermittlerin Toni Stieglitz lebt in zwei Welten, in der einen privaten in der sie teils von Panikattacken vor sich selbst flieht und zurückzieht. Dann wieder als wirklich taffe starke Polizistin in der sie ihren Mann bzw. Frau steht. Die einzige Verbindung der Opfer besteht in der Farbe rot, die sie mit Kleidungsstücken tragen und eine Bar die wohl die Opfer vorher aufgesucht hatten. Die Ermittlung selbst bringt das nicht wirklich weiter. Zeitgleich erleben wir Tonis Exzesse – wird sie sich von ihrer Vergangenheit lösen können? Meine anfängliche Bedenken, dass es sich mehr um einen Beziehungsthriller als um einen echten Krimi handelt haben sich nach kurzer Zeit schon zerschlagen. Es ist mehr die Verflechtung der Gefühle von Toni die sich zum Teil in ihren Arbeitsbereich niederschlagen. Was mir sehr gut gefallen hat, dass die Autorin auf unnötige irreale Ausschmückungen verzichtet und auf den Boden der Tatsachen bleibt (z.B. die detaillierte Erklärung von der Unförmigkeit einer Polizistenhose mit Gummizug). Da ist Manuela Obermeier einer geraden Linie treu geblieben, von der sie sicher aus ihrer eigenen Erfahrung schöpfen kann.
Ich kann mich den Worten von Inge Löhnig nur anschließen – alles in allem ein mehr als gelungenes Buch. Und schon hat die Autorin Manuela Obermeier einen Fan mehr gewonnen. Ich freu mich auf die vielen noch kommenden Fortsetzungen.