Der Island-Krimi „Verlogen“ von Eva Björg Aegisdöttir erzählt auf 361 Seiten die Geschichte von Menschen, deren Leben durch Lügen, Hass und Gemeinheiten in zerstörerische Bahnen gelenkt wurde. Ein Zurück gab es nicht. Durch den angenehmen, „ruhigen“ und einfühlsamen Schreibstil der Autorin, und deren Schilderungen menschlicher Verhaltensweisen, insbesondere wenn es um Vorverurteilungen von Menschen geht, die ihre Zukunft und ihr Leben zerstören, wäre für mich dieser Roman auch ohne kriminalistische Handlung lesenswert gewesen. Gerade diese kriminalistische Geschichte wirkte auf mich „sehr dünn“. Spannung kam bei mir beim lesen nicht auf. Der Wechsel zwischen den einzelnen Handlungssträngen erforderte viel Aufmerksamkeit. Die Schilderungen des Ermittlerteams wirkten bekann, und wie schon in unzähligen Kriminalromanen gelesen. Nichts Besonderes also. Ein guter Roman muss für mich nicht unbedingt ein Krimi sein. Dennoch lesenswert.