Spannend, aber auch verwirrend

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nina2401 Avatar

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Ich habe die Fortsetzung von „Verschwiegen“ sehnsüchtig erwartet. Und der 2. Teil begann zwar traurig, aber genau so atmosphärisch wie ich es erwartet hatte.

Es geht wieder um den Mord an einer Frau, den Elma und Sævar aufklären müssen. Es geht aber auch wieder um eine Mutter-Tochter Beziehung. In Rückblenden erfahre ich viel über eine Mutter, die ihr Kind nicht lieben kann. In den Rückblenden bewege ich mich zeitlich immer weiter nach vorne. In der Gegenwart wird immer mehr von der Vergangenheit aufgedeckt. Das ist schon eine interessante Kombination.

Eva Björg Ægisdóttir führt mich natürlich wieder nach Akranes, wo Elma und Sævar wieder zusammen arbeiten. Obwohl die beiden sich mögen, tut sich zwischenmenschlich nicht sehr viel.

Auch in diesem Fall ist das Opfer nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Die Trauer ihrer Tochter hält sich in Grenzen, zumal sie sich eh lieber bei den Pflegeeltern aufhält.

Und so legt die Autorin wieder viele Fährten und eine ist besonders raffiniert und die Auflösung hat mich gegen Ende mehr als erstaunt. Ich werde zum Mitraten animiert, dem konnte ich mich gar nicht entziehen. Und das macht hier die Spannung aus. Es gibt keine Actionszenen und auch keine blutigen Gruselszenen. Hier herrscht eher die feine Krimispannung vor, was mir sowieso viel besser gefällt.
Eva Björg Ægisdóttir hat eine eigene „Handschrift“ und leider in beiden Büchern ein ähnliches Schema. Im ersten Buch hat es mir definitiv besser gefallen, weil die Art zu schreiben und zu ermitteln für mich neu war. Hier fühlt es sich eher nach Weiderholung an und das gefällt mir eben nicht so gut.

Dennoch mochte ich das Buch, denn ich mal Elma und Sævar, ich mag das düstere Island. Und die verwirrende Spannung mag ich auch.