Lebensfreude

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schneewehe Avatar

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Ich war sehr gespannt darauf, das Buch "Verschieben wir es auf morgen" von Miriam Maertens zu lesen. Über die Krankheit hatte ich vorher noch nicht viel gehört, geschweige denn einen persönlichen Bericht von jemandem erhalten, der diese Krankheit hatte.
Der Titel und das Cover verraten noch nicht viel über das Buch. Ich brauchte ein wenig, um mich an den Schreibstil der Autorin zu gewöhnen. Sie schreibt teilweise recht sachlich, distanziert. Insgesamt setzt sich das ganze Buch aus kleineren Szenen, Augenblicken und Erlebnissen zusammen. Und nach und nach ergibt sich ein Gesamtbild. Während man mit den erzählten Erinnerungen dem Leben der Autorin folgt, lernt man sie selbst mehr und mehr kennen. Und aus der erst distanziert wirkenden Erzählweise nimmt man mehr mit: Mir kam es vor, als drückte ihre Erzählweise ihr Widerstreben gegenüber Mitleid mit ihrer Situation aus. Und wirklich habe ich kein Mitleid mit ihr und der Schwere ihres Weges, vielmehr kann ich ihre Stärke bewundern, ihren Trotz gegenüber der Krankheit und ihre Lebensfreude. Trotz (oder wegen?) allem genießt sie das Leben in vollen Zügen und lässt uns mit ihrem Buch daran teilnehmen. Es ist vor allem für Menschen geschrieben, die ebenfalls Mukoviszidose haben. Doch auch für alle anderen kann das Buch bereichernd oder einfach nett zu lesen sein.