Starke Frau, Buch mit Schwächen

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raschke64 Avatar

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Miriam Maertens hat Mukoviszidose. Und zwar zu einer Zeit, als diese Krankheit noch wenig erforscht und kaum behandelbar war und nur wenige Lebensjahre bedeutete. Die Eltern versuchen, sie möglichst von allem Schädlichen fern zu halten, die Brüder behandeln sie normal und sie selbst verdrängt die Krankheit nach Möglichkeit und versucht, möglichst mit den Gesunden mitzuhalten. Teilweise so sehr, dass es lebensgefährlich ist. Am Ende bleibt ihr nur die Transplantation, die erfolgreich ist.

Mir fällt die Beurteilung des Buches schwer. Da ist diese unheimlich starke Frau, die sich nicht unterkriegen lässt, die um ihre Selbständigkeit kämpft, nicht blind auf die Ärzte hört, sondern sich viel von ihrem Gefühl leiten lässt und oft instinktiv die richtigen Entscheidungen trifft.
Da ist aber auch ein Buch, das rein stilistisch deutliche Schwächen hat. Oft wirken die Abschnitte sehr abgehackt und ohne Übergang. Manche Zeitabschnitte sind sehr lang beschrieben, dass es manchmal etwas langweilig wird. Bei anderen wiederum werden wichtige Entscheidungen nur ganz kurz angerissen. Die Familie kommt nicht zu Wort, dabei ist sie enorm wichtig und ihre Sicht hätte das Ganze sicher sehr bereichert. Die Autorin ist eindeutig eine bessere Schauspielerin als Schriftstellerin.
Doch trotz allem ist es ein wichtiges Buch, dass für direkt Betroffene Mut macht und persönliche Erfahrungen mitteilt. Und allen anderen zeigt, was mit man viel Willen erreichen kann.