Die verzeifelte Suche eines Vaters in der Welt der Reichen und Schönen auf Mallorca

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duenefi Avatar

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„Verschollen in Palma“ von Mons Kallentoft ist im Juli 2020 als Paperback mit 416 Seiten im Verlag Tropen bei Klett-Cotta erschienen.

Zur Handlung:
Tim und Rebecca Blank erlauben ihrer 16-jährigen Tochter Emme, zusammen mit 2 Freundinnen ihren ersten Urlaub ohne Eltern auf Mallorca zu verbringen, in der Party-Hochburg Magaluf.
Drei Jahre später: Emme ist während des Urlaubs spurlos verschwunden. Die Ehe der Eltern ist an dieser Tragödie zerbrochen. Emmes Vater Tim verließ Schweden, ging nach Mallorca und sucht dort nach wie vor pausenlos verzweifelt nach seiner Tochter. Nebenbei ist Tim als Privatermittler tätig, und als er nach Beweisen für die Untreue einer deutschen Millionärsgattin forscht, passiert plötzlich ein Mord…er gerät immer tiefer in den Fall hinein und wie so oft sind Macht, Gier und Korruption im Spiel. Und dann, ganz unten in diesem Sumpf, ergibt sich plötzlich eine Spur, die zu Tims Tochter führen könnte…

Meine Meinung:
Bei seiner Suche führen Tim die Ermittlungen immer mehr in die elitären Kreise der Reichen und Schönen. Und obwohl das irgendwann ziemlich gefährlich wird, kann Tim nicht davon ablassen, denn er kann schließlich Emme nicht im Stich lassen und natürlich gibt er die Hoffnung nicht auf, sie lebend zu finden!
Tim ist ein sehr sympathischer Charakter, der seine Ziele verständlicherweise sehr verbissen angeht. Für mich war er der tragische Sympathisant…
Mons Kallentoft hat einen ungewöhnlichen Schreibstil, an den ich mich erst etwas gewöhnen musste. Dann hat er mich aber total gepackt und ich finde es sehr bemerkenswert, wie der Autor es schafft, die Protagonisten der unterschiedlichen Gesellschafts- und Altersgruppen durch die Sprache so differenziert zu charakterisieren!
Die Erzählperspektive ist vorwiegend in der Gegenwart angesiedelt, es gibt jedoch auch Rückblicke, die sich zumeist auf Tims Erinnerungen an Emme beziehen. Wenngleich es mir bisweilen etwas verworren vorkam, war die Handlung letztendlich schlüssig und der Spannungsaufbau stetig.
Ebenso erfährt der Leser viele interessante Details über Mallorca. Es handelt sich aber keineswegs um einen gemütlichen Urlaubskrimi ;)

Mein Fazit:
Mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht und ich kann das Buch empfehlen.