Düster und beklemmend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
kleine_raupe82 Avatar

Von

Tim Blanck ist das Schlimmste widerfahren, das Eltern passieren kann: seine Tochter ist spurlos verschwunden. Die sechzehnjährige Emme war mit zwei Freundinnen für eine Woche nach Mallorca geflogen, während einer Partynacht verschwand sie. Drei Jahre später fehlt noch immer jede Spur von ihr. Tim arbeitet seitdem auf Mallorca als Privatdetektiv, in jeder freien Minute sucht er nach Emme. Die Ehe mit seiner Frau Rebecka ist daran zerbrochen, Tim trinkt zu viel Alkohol und nimmt auch Tabletten, um schlafen zu können. Er befindet sich in einer Abwärtsspirale, ist besessen davon, Emme zu finden beziehungsweise herauszufinden, was mit ihr geschah und kann sie einfach nicht loslassen. Ein neuer Fall führt in zur High Society von Mallorca, zu Korruption, Prostitution und Männern, die immer auf der Suche nach jungen Mädchen sind und plötzlich taucht eine Spur von Emme auf. Ist sie vielleicht noch am Leben?
Der Klappentext klang vielversprechend und ich liebe Krimis, die im Süden Europas spielen, ein Mallorca-Krimi ist also ganz nach meinem Geschmack. Lobend erwähnen muss ich, dass Mons Kallentoft die Insel wirklich gut kennt, man merkt, dass er dort lebt. Er hat nicht am Lokalkolorit gespart, was mir aber gut gefallen hat. Sowohl die malerischen Seiten Mallorcas werden beschrieben, als auch die ärmlichen, heruntergekommenen Teile. Dem Leser wird vor Augen geführt, dass der Tourismus gleichzeitig Fluch und Segen für die Insel bedeutet. Auch der Plot und die Figuren konnten mich überzeugen. Anders sieht es da schon mit dem Schreibstil aus, denn dieser ist sehr hart und abgehackt. Für kurze Szenen sicherlich passend, aber über ein ganzes Buch war es doch eher anstrengend und hinderlich für den Lesefluss. Manche Sätze bleiben unvollendet (so zum Beispiel der letzte Satz des Buches und das hat mich wirklich gestört), immer wieder lässt der Autor Gedankenfetzen von verschiedenen Figuren einfließen. Hinzu kommt noch, dass die Atmosphäre sehr bedrückend und düster war. Bei dem Thema nicht verwunderlich, aber mir war es zu viel.

Fazit: Die Voraussetzungen für einen guten Krimi sind da, aber der Schreibstil war nicht mein Fall und das Buch hat mich auch sehr deprimiert. Trotzdem gibt es noch 3 von 5 Sternen, denn das Buch hatte auch seine Höhen und hat mich recht gut unterhalten.