Unbequem

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fransen Avatar

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Emme, die Tochter von Rebecka und Tim Blanck reiste drei Jahre zuvor mit zwei Freundinnen nach Mallorca und verschwand dort beinahe spurlos. Tim, der das Verschwinden seiner einzigen Tochter nicht wahrhaben kann, ließ sein altes Leben in Schweden hinter sich und arbeitet seither als Privatdetektiv auf der spanischen Insel. Neben der Bearbeitung alltäglicher Aufträge, sucht er fieberhaft weiter nach seiner Tochter.

Der Schreibstil ist sehr ungewöhnlich und am Anfang etwas befremdlich. Ich muss gestehen, dass ich nicht direkt "warm" damit geworden bin, doch es entstand eine Art Sog. Dieser Sog war pulsierend, unruhig, rastlos und einfach unbequem. Passend zum Setting, der eher hässlichen Kehrseite Mallorcas, die man als Tourist so wohl eher nicht erleben würde.
Man erfährt einiges über die Vernetzung unterschiedlicher Nebenakteure und deren oftmals illegalen Geschäfte. Die detaillreichen Beschreibungen und der Erzählstil, der keine Lücken entstehen lässt, ziehen das Buch etwas in die Länge - es entsteht keine Spannung. Im Grunde geht es einem als Leser wie Tim.. auch er sucht ja seit drei Jahren mit mäßigem Erfolg nach seiner Tochter und irgendwie sucht man als Leser ebenfalls eine gefühlte Ewigkeit mit. Man wird so richtig ungeduldig dank dieses zähen Verlaufs. Erst gegen Ende nimmt die Geschichte etwas Fahrt auf...

Letztlich bin ich auch mit dem Schluss nicht wirklich zufrieden..
Einerseits schafft der Autor es, eine sehr intensive Atmosphäre aufzubauen, andererseits kann ich mich nicht wirklich mit den Protagonisten anfreunden, noch reißt mich der Schreibstil vollends vom Hocker.
Das Buch ist sicher nicht schlecht, allerdings war es auch nicht vollkommen nach meinem Geschmack, daher gibt es hier den Mittelwert!