Zu viel Tragik

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annibunny Avatar

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Verschollen in Palma - meine erste und vermutlich auch letzte Begegnung mit Mons Kallentofts Werk. Dazu muss man sagen, dass ich sehr gerne schwedische Krimis lese und auch mit dem Setting auf Mallorca kein Problem gehabt hätte, aber... Ja, der Abers gibt es viele, meiner Meinung nach. Zum Beispiel ist es schon recht nervig, dass häufig englischer "Jugendslang" eingestreut wurde. Mag sein, dass die Kinder in Schweden so sprechen, aber denken dann auch die Eltern so?

Dann ist natürlich verständlich, dass Tim Blanck die Suche nach seiner Tochter nicht aufgeben will, aber zum Ende hin wird diese Manie schon fast surreal und man könnte meinen, er sei auch auf einem der Drogentrips, die dort so beliebt sind.

Für mich fing mit dem Auftrag der Suche nach Natascha die Geschichte eigentlich erst so richtig an, entwickelte sich dann aber irgendwie zu einem halbgaren Action-Melodram mit Einschüben von Grey's Anatomy, dem der letzte (unvollendete) Satz dann noch die Kitschkrone aufsetzte. Möchte man etwas über die Schattenseite der Urlaubsinsel erfahren, ist das Buch sicher empfehlenswert und steht man auf tragische Figuren, ist man bei Tim Blanck, dessen Geschick hier wohl noch nicht auserzählt ist, auf der sicheren Seite, für Fans von guter Kriminalliteratur finde ich es allerdings leider nicht empfehlenswert.