Cringe

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
waterlilly Avatar

Von

Wenn ich in der Verlagsvorschau einen neuen Roman von Dani Atkins sehe, freue ich mich immer sehr, auch wenn ich mittlerweile einräumen muss, dass ihre Bücher kein Garant mehr für 5 Sterne sind. „Versprich mir, dass du tanzt“ ist mit Abstand ihr schlechtestes Buch.

Optisch kommt der Roman wirklich sehr ansprechend daher. Das pinke Cover und der dazu passende Farbschnitt wirken mädchenhaft und romantisch. Auch den Einstieg fand ich sehr gelungen. In gewohnter Manier drückt die Autorin auf die Tränendrüse, als Lily in jungen Jahren plötzlich zur Witwe wird. Einer der letzten Wünsche ihres Mannes ist, dass Lily ihren Jugendfreund Josh aufsucht. Bis hierhin hatte der Roman wirklich Potenzial. Ich erwartete herzzerreißende Enthüllungen über den Kontaktabbruch. Stattdessen bekam ich eine extrem zähe Handlung, bei der ich Abends regelmäßig einschlief. Lily findet Josh und er ist dermaßen unfreundlich, dass ich ihm einfach nichts abgewinnen konnte, obwohl klar war, dass dies nur eine Fassade ist. Es dauert bis zum letzten Drittel des Buches, bis man endlich erfährt, was los ist und ab da fand ich die Handlung mit jedem Kapitel unangenehmer.

Lily und Josh kannten sich als Kinder und Teenies. Nach einer Zeit der Funkstille verbrachten die beiden in ihren frühen Zwanzigern erneut Zeit zusammen, bis beide getrennte Wege gingen. Lily war immer in Josh verliebt, doch es kam nie zu einer Beziehung, da Josh dies immer verhindert hat. An dieser Stelle kann ich zu Lily nur sagen: Renn. Heul nicht dein ganzes Leben diesem Mann hinter her. Du hast mehr verdient als jemanden, der nicht mit offenen Karten spielt und dich immer wieder weg stößt.
Insgeheim war Josh allerdings doch in Lily verliebt. Hat ein Einsiedlerleben geführt, ein Baumhaus nach ihren Vorstellungen gebaut, Erinnerungsstücke gesammelt... es wirkte alles sehr obsessiv. Wenn man denkt, der Roman kann nicht unangenehmer werden, wird aus beiden doch noch ein Paar und ab da wird es richtig cringe. Um Spoiler zu vermeiden, kann ich nicht näher drauf eingehen, aber für die, die das Buch gelesen haben: ich beziehe mich auf die Familienplanung.
Selbst als beide eigentlich schon ihr Happy-End haben, kommt wieder eine Lüge von Josh raus.
Nein, also diese Buch fand ich einfach schrecklich. Diese ganze Beziehung fühlte sich so verkehrt an und überhaupt nicht romantisch.