Ein Tanz voller Gefühle

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
buchstabenpoesie Avatar

Von

„Versprich mir, dass du tanzt“ ist ein Roman, der auf leise, aber eindringlich erzählt wird. Wer die Bücher von Dani Atkins kennt, weiß, dass sie es versteht, gefühlvolle, emotionale Geschichten zu erzählen, die lange nachhallen. Auch in diesem Buch bleibt sie ihrem besonderen Stil treu - berührend, nahbar und oftmals mit einer Wendung, die das Bild der Figuren noch einmal neu beleuchtet oder die Lesenden auf eine komplett andere Fährte führt.
Meine Erwartungen waren entsprechend hoch und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte beginnt gefühlvoll und zieht diese emotionale Intensität durch das gesamte Buch. Dani Atkins schafft es erneut, Charaktere zu erschaffen, die einem sofort ans Herz wachsen. Mit großer Geschicklichkeit baut sie eine enorme Sympathie auf, die die Lesenden für die Figuren empfinden. Gerade dieser enge Bezug macht die moralischen Dilemmata, die sich im Verlauf auftun, umso spannender. Plötzlich sieht man eine Figur, die man längst ins Herz geschlossen hat, in einem ganz anderen Licht und steht selbst vor der Frage, wie man damit umgehen soll. Diese Ambivalenz hat mir besonders gefallen, weil sie die Geschichte vielschichtiger und lebendiger macht.
Die Wendung in diesem Roman war durchaus vorhanden, allerdings muss ich sagen, dass sie mich nicht so sehr überrascht oder mitgerissen hat, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich hatte am Ende auf einen großen Knall gehofft, der blieb jedoch aus. Vieles war auf gewisse Weise vorhersehbar, was dem Gesamterlebnis aber nicht allzu sehr geschadet hat, da die Figuren und ihre Entwicklung im Mittelpunkt stehen.
Was mir an Dani Atkins Büchern besonders gefällt, ist ihre Fähigkeit, Emotionen spürbar zu machen. Sie schreibt so eindringlich, dass man die Geschichte nicht nur liest, sondern auch fühlt. Gleichzeitig sind ihre Romane angenehm „wegzulesen“. Man taucht ein, lässt sich treiben und hat das Gefühl, von der Handlung getragen zu werden.
Auch "Versprich mir, dass du tanzt" reiht sich in die Reihe der Bücher ein, die mich immer wieder berühren. Bereits ihr Debüt „Die Achse meiner Welt“ ist mir nach all den Jahren noch präsent, ebenso wie „Der Klang deines Lächelns“. Dani Atkins ist für mich mittlerweile zu einer meiner liebsten Autorinnen geworden, deren Bücher ich nicht nur gerne lese, sondern die auch im Alltag nachwirken.

Insgesamt ist „Versprich mir, dass du tanzt“ ein gefühlvoller Roman mit liebenswerten Charakteren, einer leisen und eindringlichen Dramatik und einer Wendung, die moralische Fragen aufwirft, auch wenn sie nicht den ganz großen Überraschungseffekt hatte. Für mich ein sehr schönes Leseerlebnis, das ich gerne weiterempfehle.
Ein emotionaler, berührender Roman, der nicht mit dem größten Knalleffekt, dafür aber mit viel Herz und Tiefe überzeugt.