Eintönig traurige Geschichte über eine komplizierte Dreierbeziehung - ohne Plottwist und Romantik

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schnaeppchenjaegerin Avatar

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Lily ist bereits mit Anfang 30 Witwe, nachdem ihr Mann Adam vergangenes Jahr gestorben ist. Geblieben ist ihr sein Hund Fletcher sowie das Versprechen, dass sie mit ihrem ehemals besten Freund Josh reinen Tisch machen soll. Kurz bevor Lily Adam geheiratet hat, war es zu einem heftigen Streit zwischen ihr und Josh gekommen, der ihre Freundschaft beendete.
An Adams Todestag ist Lily bei ihren Eltern und erinnert sich dort, wie sie sich mit dem Nachbarsjungen Josh angefreundet und später verliebt hatte und überwindet sich, nach Josh zu suchen.
Dieser lebt inzwischen zurückgezogen in einer Hütte im Wald in Schottland, weshalb es nicht leicht ist, ihn zu finden. Unangekündigt taucht sie bei ihm auf und gerät dabei in einen Schneesturm, der sie zu einem Aufenthalt zwingt, der länger wird, als ihr lieb ist. Erinnerungen an die gemeinsame Zeit kommen auf, aber auch an die Momente mit Adam.
Lily ist hartnäckig, aber Josh schweigt beharrlich darüber, was Adam mit seinem letzten Wunsch bezweckt haben mag.

Die Geschichte handelt im Wesentlichen von einer komplizierten Dreierbeziehung zwischen Lily, Adam und Josh. Lily liebt beide Männer, hat sich mit Adam aber für den verlässlicheren Partner entschieden. Josh hingegen hat ihre Beziehung sabotiert und Lily mehrfach das Herz gebrochen.

Durch Rückblenden wird allmählich klarer, was sich in der Vergangenheit ereignet hat, aber nicht alle Handlungen lassen sich logisch nachvollziehen. So wirft der Roman mehr Fragen auf, als er Antworten gibt. Das sorgt einerseits für Spannung, andererseits aber für viele Ungereimtheiten.
Was zwischen den Protagonisten steht, bleibt lange unnötig geheimnisvoll und ist am Ende dann doch nicht überraschend, wenn zwei Männer um dieselbe Frau buhlen.

Trotz emotionaler Themen und einer einfühlsamen Schreibweise mit der Dani Atkins typischen Erzählstimme, ist der Roman nicht so berührend wie erwartet. Man hofft zudem vergeblich auf einen raffinierten Plottwist, für den die Autorin in ihren Geschichten bekannt ist.
Das Buch ist zudem von einer durchgängigen Traurigkeit dominiert, was nicht einmal an Adams Tod liegt, sondern an den beiden übrigen unglücklichen Figuren und ihrem Hadern mit dem Schicksal.
Am Ende schließt sich der Kreis, aber auf so unnötig unangenehme Weise, dass das Gefühl des Liebesglücks schon wieder verblasst.