Zweite Chancen

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coni90 Avatar

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Dani Atkins erzählt in „Versprich mir, dass du tanzt“ die berührende Geschichte von Lilly, die nach dem Tod ihres Mannes Adam lernen muss, mit ihrer Trauer umzugehen. Auf dessen letzten Wunsch hin nimmt sie den Kontakt zu ihrem Jugendfreund Josh wieder auf – ein Mann, zu dem sie seit Jahren ein kompliziertes Verhältnis hat. In Rückblenden entfaltet sich, wie Lillys Beziehungen zu Adam und Josh entstanden sind, wie die drei sich kennengelernt haben und welche schicksalhaften Wendungen sie auseinandergeführt haben.

Besonders der Anfang und das Ende des Romans haben mich emotional stark berührt – die Szenen sind voller Intensität und haben mich tief bewegt, teils sogar zu Tränen gerührt. Dazwischen allerdings hätte ich mir mehr Tiefgang und emotionale Nuancen gewünscht. Zwar war der Roman spannend genug, dass ich ihn kaum aus der Hand legen konnte, weil ich unbedingt wissen wollte, was in der Vergangenheit geschehen war, dennoch blieb manches für mich an der Oberfläche.

Vor allem Josh’ schwierige Kindheit, die lange Zeit als Grund für sein Verhalten gegenüber Lilly dient, hätte ich gerne noch besser ausgearbeitet gesehen. Ebenso hätte ich mir mehr leichte, unbeschwerte Momente zwischen Lilly und Josh gewünscht. Zwar wirkten alle Figuren grundsätzlich sympathisch, aber ihr Verhalten war nicht immer nachvollziehbar und besonders Josh machte sich das Leben (und damit auch den anderen) unnötig schwer.

Trotz einiger Vorhersehbarkeiten und Passagen, in denen ich Entwicklungen schon früh erahnte, konnte mich der Roman insgesamt fesseln. Atkins gelingt es, eine gefühlvolle Geschichte über Liebe, Verlust und zweite Chancen zu erzählen, die in ihrer Anlage ein wenig an "PS: Ich liebe dich" oder "Für immer vielleicht erinnert" – auch wenn "Versprich mir, dass du tanzt" für mich nicht ganz an deren emotionales Niveau heranreicht.

Fazit:
Ein bewegender Roman über zwei große Lieben, Trauer und Neubeginn. Wer berührende Liebesgeschichten mag, die zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechseln, wird hier auf seine Kosten kommen – auch wenn man stellenweise etwas mehr Tiefe hätte erwarten dürfen.