Nicht schlecht, aber das offene Ende hat mich etwas enttäuscht...

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lia48 Avatar

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INHALT:
Der 43-jährige Oberinspektor Avraham Avraham arbeitet seit zehn Jahren im israelischen Ayalon-Polizeidistrikt. Auch wenn er erst seit zwei Jahren Leiter des Ermittlungsdezernats ist, hat er genug von den „Bagatellfällen“, mit denen er sich tagtäglich befassen muss. Denn meistens handelt es sich dabei um Gewalttaten, deren Aufklärungen niemandem mehrhelfen werden.
Ja, er möchte Grausamkeit, Gewalt und das Böse bekämpfen, aber dabei eben auch Leben retten!

Auch von den nächsten beiden Fällen, die hereinkommen, verspricht sich Avraham zunächst nur wenig Abwechslung:
In einem Hotel ist ein Tourist verschwunden, ohne die Hotelrechnung zu begleichen.
Und vor einer Klinik bei Tel Aviv wurde ein Säugling einfach abgestellt.
Doch die Ermittler werden eine Weile mit den zwei Fällen beschäftigt sein. Denn es ist nicht alles immer so, wie es auf den ersten Blick scheint…


MEINUNG:
Zunächst sei gesagt, dass der Klappentext eigentlich schon zu viel verrät. Dadurch, dass insgesamt wenig im Buch passiert, halte ich meine Inhaltsbeschreibung kurz, um nicht alles vorwegzunehmen.

Der eher leichtere Krimi fing für mich stark an und auch der ganze Aufbau hat mir sehr zugesagt.

Auf den ersten Seiten bekam ich zunächst den Eindruck, dass Protagonist Avraham ganz schön anspruchsvoll ist. Sein Job klingt abwechslungsreich, aber ihm reicht das nicht. Das ließ ihn erst mal etwas unsympathisch und egoistisch erscheinen. Doch ich fing an, zu verstehen, dass er mehr erreichen möchte, indem er Menschen wirklich hilft. Er hätte gerne eine neue Herausforderung. Diese folgt schließlich schneller und komplexer als erwartet…

Mit der Zeit kam ich mit dem Protagonisten immer besser zurecht und habe seine Gedanken und Handlungen gerne verfolgt.
An sich mochte ich die (wenn auch stellenweise etwas trockene) Erzählweise, fand die Charaktere interessant, hab die Arbeit und die Gedankenwelt von Avraham gerne verfolgt und konnte mir die Handlungsorte gut vor Augen führen.
Ab und zu gab es jedoch einige Längen.

Das Ende kam mir dann leider zu schnell, mir wurde dabei zu wenig aufgelöst, vieles blieb offen. Das fand ich weniger schön gelöst. Wenn man ein ganzes Buch über die polizeilichen Ermittlungen von zwei Fällen verfolgt, möchte man doch am Ende wissen, was wirklich passiert ist!
Es gibt Bücher, bei denen ich offene Enden passend finde. Sie können dazu beitragen, dass man sich noch mehr Gedanken über den Inhalt macht und dass dieser noch lange in einem nachklingt.
Aber hier war ich enttäuscht, da ich das Gefühl hatte, dass mir der offene Schluss, den ziemlich gelungenen Rest des Buches, zunichtegemacht hat.

FAZIT: An sich kann ich das Buch als leichten Kriminalroman empfehlen. Ich mochte die Figuren und den Aufbau der Handlung. Allerdings sollte man ein großer Freund von offenen Enden sein, um am Schluss nicht allzu enttäuscht zurückzubleiben. 3-3,5/5 Sterne!