1 - 2 - 8, die Formel für Verwesung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
philipp.elph Avatar

Von

 

 

Die neue Formel der Verwesung ist 1-2-8 und es ist wieder ein grausiger Leichenfund, zu dem der forensische Anthropologe David Hunter ins Moor bei Dartmoor gerufen wird. Hübsche junge Siebzehnjährige sind vor einiger Zeit verschwunden. Verantwortlich dafür wurde Jerome Monk, ein Außenseiter der Gesellschaft gemacht, der kurz nach einem weiteren Mord an einer jungen Frau am Tatort gefasst wird. Monk wird an Hand von Indizien auch für die mutmaßlichen anderen Morde verurteilt und gilt als Massenmörder . In einem Nebensatz erfahren wir jedoch, dass erhebliche Unterschiede zwischen den drei verschwundenen Mädchen und dem vierten Opfer bestehen.

Bei der Leiche, die ihre Hand aus dem Moor streckte, handelt es sich um die Überreste der einen jungen Frau und Monk erklärt sich bereit, bei der Suche der anderen zu helfen. Die Suche im Moor nutzt er zu einem Fluchtversuch, er wird jedoch dabei überwältigt und wieder ins Gefängnis zurück gebracht, aus dem er acht Jahre später flieht. Der Geflohene versucht , „Kontakt aufzunehmen“ zu denen, die damals auf Ermittlungsseite im Moor bei der Leichensuche dabei waren, insbesondere zu dem forensischen Archäologen Wainwrigth, der diesen Kontakt nicht überlebt, und der psychologischen Ermittlungsberaterin Sophie Keller, die bei einem Überfall in ihrem Haus übel zugerichtet wird.

Der Autor folgt dabei dem Muster der ersten drei Hunter-Thriller und so tauchen bei David Hunter nach etwa zwei Dritteln des Buches Zweifel auf, ob Monk der wahre Täter ist, der für das Verschwinden der drei Schönen verantwortlich ist. Wer die ersten drei Thriller mit David Hunter kennt, spekuliert ab dem Auftritt des Detective Inspectors Terry Connors, einem alten Bekannten von Hunter, ob der Täter der Mädchen sich bereits in der Nähe des forensischen Anthropologen aufhält und diesen irgendwann auch in Lebensgefahr bringen wird.

Nachdem Sophie von Monk in die alten Zinnminen des Moores verschleppt wird und Hunter hilfreich einzugreifen versucht, wird klar, was die vermeintliche Bestie vorhat. In einer spannenden Szene unter Tage wird Hunter weiter erleuchtet.

Und dann kommt es, wie es bei Beckett immer kommt, zum großen Showdown, bei dem der wahre Übeltäter, in diesem Fall der Mörder der drei Verschwundenen geoutet wird. Der Versuch, die Verbrechen zu vertuschen, scheitert und ähnlich wie bei Becketts Obsession findet der Mörder sein Ende in einer bizarren Kulisse, nicht ohne einen weiteren Unsympathen mit in den Tod zu nehmen.

David-Hunter-Anhänger werden begeistert sein von diesem vierten Thriller mit dem Helden, auch wenn dessen Aufgaben im anthropologisch forensischen Bereich dieses Mal recht beschränkt sind. „Verwesung“ ist ein recht spannender Thriller, der an die Klasse von „Die Chemie des Todes“ anknüpft. Dass Simon Beckett auch diesmal wieder nach seinem inzwischen bekannten Muster beim Plot arbeitet, sei ihm daher verziehen.

Philipp Elph