Beckett - Verwesung atemlos spannend

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lillibaer Avatar

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Der 4. David-Hunter-Krimi von Simon Beckett. Wahnsinnig spannend. Ich hatte ein freies Wochenede und habe in ihn mit Genuss in einem Rutsch gelesen. Der Romans beginnt mit einem 2-seitigen Prolog über den Fortschritt von Verwesung und startet dann "vor 8 Jahren durch" durch. Das kennen wir schon aus der Leseprobe. Die "Gegenwart" beginnt auf Seite 123 und bezieht sich selbstvertändlich auf die Ereignisse vor 8 Jahren, als Monk wegen Mordes an vielen Mädels eingebuchtet wurde. Jetzt ist er ausgebrochen und scheint einen Rachefeldzug gegen die Menschen anzustreben, die ihm vor 8 Jahren im Moor (beim Auffinden von Tina Williams Leiche und der Suche nach dem ermorderten Zwillingspaar) begegenet sind. Und schon nehmen die damaligen Kollegen - Sophie Keller, eine Profilerin und Terry Connors, ein Detectiv - wieder den Kontakt mit David Hunter auf. Die Ereignisse überschlagen sich so rasant und man muss seine Meinung zu den verschiedenen Beteiligten rasch ändern. Ist der Böse wirklich der Böse? Oder ist einer der Guten ein Böser? Das werde ich hier nicht verraten, denn dann ists nicht mehr spannend für "neue" Leser. Aber ich finde es prima, wenn ein Roman mich zum Umdenken und Neu-Einschätzen und Bewerten bringt. Ein bisschen konstruiert empfand ich die Geschichte um das versteckte Tagebuch und die Beziehung zw. Sophie Keller und Terry Connors - ich denke der Detective hätte nicht 8 Jahre gewartet um an das von Sophie versteckte Tagebuch zu kommen (da wäre er ziemlich blöd gewesen!). Die Auflösung, wer dann wen umgebracht hat, ist irgendwann klar, aber trotzdem überraschend gewesen.

Beckett hat einen sehr rasanten Erzählstil. Sein Roman ist unterteilt in kurze Kapitel, so dass man als Leser "immer noch eins" lesen mag. Der Roman ist in Ich-Form geschrieben aus der Sicht von David Hunter, einem mehr als sympathischen Protagonist. Was mich immer in Krimis stört ist das Kompetenzgerangel und "Wer-hat-den-Längsten-Getue zwischen den ermittelnden Beamten, das nervt (diesmal ausgeprägt gegenüber Sophie Keller - oje eine Frau, die was kann! und David Hunter - oje ein "Fremder" bei den Ermittlungen, der auch was weiss und kann!). Dabei könnten sich alle sehr ergänzen und vom Anderen lernen, statt sich gegenseitig im Wege zu stehen, zu kritisieren  und zu behindern. 

Fazit: immer wieder spannend und lehrreich und immer wieder ein wunderbarer Lesestoff. Freue mich schon auf den nächsten "Hunter"