Ein-Wort-Titel voll im Trend

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buecherfan.wit Avatar

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Im vierten Roman der David Hunter-Serie geht Autor Simon Beckett zeitlich hinter die ersten drei Romane der Reihe (Chemie des Todes, Kalte Asche, Leichenblässe) zurück. Dr. Hunters geliebte Frau Kara und die fünfjährige Alice leben noch, als er in seiner Eigenschaft als forensischer Anthropologe im Fall des Mörders Jerome Monk hinzugezogen wird. Monk hat sich bereit erklärt, der Polizei beim Auffinden der Gräber von drei ermordeten jungen Frauen zu helfen. Er kann sich aber an nichts erinnern und nutzt die Gelegenheit zu einem Fluchtversuch. Dr. David Hunter trifft im Dartmoor auf seinen Freund Terry Connors, die psychologische Beraterin Sophie Keller, den unsympathischen Anthropologen Professor Wainwright, den Polizeichef Simms und weitere Polizisten. Das Aufeinandertreffen all dieser Menschen ist gekennzeichnet von Spannungen und Rivalitäten.

Acht Jahre später ist der verurteilte Mörder Monk aus dem Hochsicherheitsgefängnis entflohen und scheint eine ernste Bedrohung für alle zu sein, die damals an der Suche nach den Gräbern beteiligt waren. Sowohl Terry Connors als auch Sophie Keller nehmen zu David Hunter Kontakt auf, um ihn zu warnen bzw. im Fall von Sophie Keller, um ihn um Hilfe zu bitten. Danach passiert eine Menge, und Hunter muss sich immer wieder der schmerzlichen Vergangenheit stellen. Sophie wird in ihrem einsam gelegenen Haus überfallen und verletzt, beide werden später von Monk verfolgt. Ein Teil der Handlung spielt sich schließlich in den unübersichtlichen Höhlensystemen und den fast vergessenen ehemaligen Zinnminen des Dartmoors ab.

Die Auflösung der breit angelegten Handlung ist für den Leser keine große Überraschung, denn längst fragt er sich, ob das “Monster”, der verurteilte Mörder Jerome Monk, wirklich die jungen Frauen ermordet hat. Der Roman liest sich trotz einiger Längen nicht schlecht, aber er ist weniger gelungen als die beiden ersten Titel der Serie. Auch Becketts frühe Romane aus den 90er Jahren, die nicht zur Hunter-Serie gehören und neuerdings auf den Markt geworfen werden, sind deutlich schwächer. Marktstrategische Gründe scheinen im übrigen auch bei der Titelwahl eine Rolle zu spielen. Die Stieg Larsson-Trilogie hatte bereits - im Unterschied zum Original - die aus einem Wort bestehenden deutschen Titel (Verblendung - Verdammnis - Vergebung), bei Jussi Adler Olsen (Erbarmen - Schändung - Erlösung) und Simon Beckett (Voyeur, Obsession, Tiere, Flammenbrut usw.) hängen sich die Verlage an den erfolgversprechenden Trend an. Das ist jedoch nicht automatisch eine Garantie für Qualität.

Fazit: Wer Simon Beckett mag, wird sich nicht unbedingt langweilen, aber es gibt lohnendere Romane..